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Andreas Dorau & Sven Regener - "Die Frau mit dem Arm"

Worum gehts?

Eine Ikone der Neuen Deutschen Welle gestattet Einblicke in ein bewegtes Leben in und mit der Musikindustrie. "Die Frau Mit dem Arm" geht als eine Art Fortsetzung von "Ärger mit der Unsterblichkeit" durch. Die neuerliche Zusammenarbeit der beiden Autoren versammelt einen frischen Strauß von Anekdoten unterschiedlicher Skurrilitätsgrade. Sie handeln von Arztbesuchen, muskalischen Vorlieben und einer glühenden Leidenschaft für das Herzstück eines jeden Songs: den Refrain. Häppchenweise bestens konsumierbar, leider viel zu kurz.

Wer hats geschrieben?

Andreas Dorau, auch wenn er das ungern liest, hauptsächlich für "Fred vom Jupiter" bekannt, kann die Absurditäten und Banalitäten aus seinem Leben zwar wunderbar erzählen, aufschreiben, behauptet er, dagegen nicht so gut. Zu diesem Behufe kooperiert er mit Sven Regener, der bekanntlicherweise nicht nur Frontmann, Sänger und Trompeter von Element of Crime ist, sondern auch der Verfasser mehrerer ganz wunderbarer Romane. In denen demonstriert er immer wieder seine größte Stärke: die Dialoge. Gemeinsam sorgen Dorau und Regener dafür, dass Inhalt und Form gleichermaßen stimmen.

Wer solls lesen?

Alle, die glauben, Andreas Dorau habe nach seinem Jugendsünden-Hit nix mehr gerissen, und alle, die denken, Sven Regener könne nur über den seinem eigenen Kopf entsprungenen Herrn-Lehmann-Kosmos anschaulich und lebendig schreiben. Sie werden feststellen: stimmt beides nicht.

Das beste Zitat:

"Wenn ich ein Stück komponiere, beginne ich mit dem Refrain und füge nur widerwillig weitere Teile hinzu. Meistens will ich die eigentlich gar nicht. Und jeder, der meine Musik kennt, merkt ihr das auch an, spätestens, wenn er es weiß. Ich wäre noch viel radikaler in Sachen Refrain vorgegangen, wären mir nicht die Plattenfirmen regelmäßig in die Quere gekommen; immer wieder nervten sie mich mit ihrer Forderung nach Strophen, Intros, Bridges und was dergleichen an Beiwerk sonst noch existiert. (...) Das kleingeistige, rückwärtsgewandte Beharren auf Songstrukturen war für mich eigentlich seit dem Siegeszug der elektronischen Musik mit ihrer Hookfixiertheit und repetitiven Klareit komplett obsolet, das Zeitalter der Remixe, in denen die Songs dekonstruiert und auf das Wesentliche runtergekocht wurden, kam mir doch eigentlich auf ganzer Linie entgegen. Und dann die Plattenfirmen mit ihren Strophen! So hatte ich mir die Moderne nicht vorgestellt!"

Wertung: 4/5

Text von Dani Fromm

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