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Platz 5: K.I.Z. - "Görlitzer Park"

"Wir haben das Album bewusst eingegrenzt und gesagt: Komm, jetzt konzentrieren wir uns wirklich nur auf die persönlichen Geschichten und verzichten auf den Fick-deine-Mutter-Moshpit-Banger", erzählte Maxim im Sommer dem Spiegel. "Für Leute, die das andere Zeugs mögen, haben wir ja eine weitreichende Diskografie." Eben jener Kontrast zu ihrem bisherigen Output macht "Görlitzer Park" so effektiv. Schwermütig blicken K.I.Z. in "2001" oder "Sommer Meines Lebens" auf die trostlosen Tage ihrer Jugend zurück oder fürchten in "Sensibel" oder "Jahrmarkt" den schwelenden Alltagsrassismus.

Wer sich jahrelang hinter einer meterdicken Schicht aus Ironie einmauert, muss ungeheure Courage aufbringen, sich derart zu exponieren. "Als ich in dem Alter war, von denen die meisten Songs handeln, hatte ich nicht den Mut, solche persönlichen Dinge zu beschreiben", gestand Maxim. "Diesen Mut aufzubringen, hat ewig gedauert." Dass K.I.Z. mit ihrer Introspektion aber weder dem missmutigen Zeitgeist hinterherhecheln noch unwiderruflich der Vorschlaghammer-Satire Lebewohl sagen wollen, bewiesen sie mit dem zeitgleich erschienen Album "Und Der Anschlag Auf Die U8".

[von Dominik Lippe]

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K.I.Z. - "Görlitzer Park"*

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