Platz 3: "Westerland" (1988)
Willkommen auf dem ersten der drei Siegertreppchen: "Westerland" ist selbstverständlich einer der unkaputtbarsten Ärzte-Songs überhaupt. Diese eine Liebe wird einfach nie zu Ende gehen. Selten hat Frohsinnshauptwachtmeister Urlaub seiner Liebe für punkrockfreien und harmonieseligen Sunshine-Pop ausschweifender Ausdruck verliehen.
Punkrock war natürlich allein schon die Idee, einen Song über das Rentner- und Angeberparadies schlechthin zu schreiben und diesen Ort auch noch als Sehnsuchtspunkt zu stilisieren. Aber diese Spitze allein genügte den Ärzten mal wieder nicht, nein, sie mussten auch noch ein Konzert auf der Ferieninsel ansetzen, und dieses dann auch noch als ihr letztes ausrufen. Eine gute Entscheidung jedenfalls, den ursprünglichen Plot zu überdenken, wonach der Song von El Salvador handeln sollte. Die Melodie geriet dann doch zu lieblich für eine Story über Menschenrechtsverletzungen. Auch der anschließende Arbeitstitel "Helgoland" hielt sich nicht allzu lange.
3 Kommentare
"...Selten hat Frohsinnshauptwachtmeister Urlaub seiner Liebe für punkrockfreien und harmonieseligen Sunshine-Pop ausschweifender Ausdruck verliehen..." und gleichzeitig mit unzähligen Metaphern die Gedanken eines Ost(erland)lers beschrieben, der wohl nicht wirklich von der Urlaubsinsel geträumt hat, was den Song wohl zu einem der politischsten Ärzte-Songs macht und der bei mir regelmäßig eine Gänsehaut hervorruft.
Interessant, ist aber eine persönliche Interpretation, oder?
Hm, vielleicht, so haben "wir" ihn jedenfalls damals verstanden und dann wäre es doch eine "Story über Menschenrechtsverletzungen".