8: St. Vincent
Sängerin und Multiinstrumentalistin Annie Clark alias St. Vincent verwandelt sich innerhalb einer Dekade von der schüchternen Indie-Sängerin zu einer Pop-Koryphäe, die in die Fußstapfen ihres großen Vorbildes David Bowie tritt.
Die klassische Sopranstimme der Wahl-New Yorkerin steht auf den ersten Veröffentlichungen zunächst cineastischen Arrangements und rauen Noise-Elementen gegenüber. Dabei entwickelt sie schon früh ein unnachahmliches Gespür für grandiose Pop-Momente. Der große Durchbruch gelingt ihr mit ihrer selbstbetitelten Platte von 2014, die einen Grammy als bestes Alternative-Album einheimst. Mittlerweile sitzt sie auf dem Cover als androgynes Wesen stolz auf dem Thron. Ihre nächste Scheibe "Masseduction" präsentiert sich als ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk, das neben der Musik weitere Aspekte wie Liveshows, Videoclips und Mode umfasst.
Dabei hat Annie Clark die traditionellen Geschlechterrollen längst hinter sich gelassen. In Kategorien wie hetero- oder homosexuell denkt sie nicht. Auf der Bühne trägt sie schrille und aufwändige Kostüme. Gegen die Klischees im Pop kämpft sie mit ihrer Kunst an. Sie erschafft, indem sie das bisher Dagewesene aus vierzig bis fünfzig Jahren Musikgeschichte neu zusammensetzt, etwas Eigenständiges.
Album-Tipp: "Masseduction"
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