Seite 23 von 30

8: Betty Davis

"They say I'm different 'cause I'm a piece of sugar cane and when I kick my legs I got rhythm." Kaum ein Song beschreibt Betty Davis besser als das Titelstück ihres 1974 veröffentlichten zweiten Longplayers. Als stehe sie alleine für die gesamte Frauen- und Black Power-Bewegung, zeigte sie sich selbstbewusst, maximal offensiv und ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus. Bis unter die Haarspitzen talentiert, spielte sie schmutzigsten Funk ohne jegliche Zugeständnisse an das breite Publikum. Als Produzentin ihrer zweiten Platte behielt sie die totale Kontrolle über ihr Werk, suchte sich Musiker wie Larry Graham, Neal Schon oder die Bläser von Tower Of Power selbst aus.

Vorher führte die als Betty Mabry geborene Pionierin ihren kurzzeitigen Ehemann Miles Davis aber noch an Jimi Hendrix und Sly Stone heran, was diesen zu "Bitches Brew" inspirierte, der Initialzündung der Fusion-Musik. "That's why they say I'm different / That's why they say I'm strange / And that's why they say I'm funky."

Ihre Vorreiterrolle musste Betty Davis mit harter Münze bezahlen. Auf Unverständnis und Proteste christlicher Gruppen stoßend, blieben Erfolg und weitere Platten nach 1975 aus. Verbittert zog sie sich aus dem Showbusiness zurück, lebte zeitweise nahezu mittellos in einem kleinen Apartment in einem Vorort von Pittburgh.

Album-Tipp: "They Say I'm Different"

Seite 23 von 30

Weiterlesen

Noch keine Kommentare