4: Etta James
Am 20. Januar 2012 verstummte Etta James von schmerzlichen Lebenserfahrungen geprägte, rau-melancholische Stimme für immer. Eine der prägendsten Sängerinnen des letzten Jahrhunderts starb, von Hepatitis B, Leukämie und Alzheimer gezeichnet, an den Folgen einer Lungenentzündung. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon lange eine Legende. Die Tochter einer 14-jährigen Prostituierten, deren Vater unbekannt bleibt, wächst erst bei ihren Großeltern, dann bei einer Pflegefamilie auf. Das Leben schenkt ihr nichts - außer ihrem volltönendem Organ. Der Kirchenchor erweckt ihre Liebe zum Gospel. Über ihre lange Karriere singt sie R'n'B, Soul, Blues, Jazz, Funk und kehrt immer wieder zum Gospel zurück. In den späten 1970ern verfällt sie dem Heroin, rettet sich aber dank eines Entzugs aus dem Sumpf. In der Folge setzt sie sich für Anti-Drogen-Programme ein.
Beyoncé, die Etta im Film "Cadillac Records" darstellte, sang den Titelsong von James' bekanntester Platte "At Last!" zu Barack Obamas Amtseinführung. Die Ikone zeigte sich wenig begeistert: "Euer Präsident, der mit den großen Ohren, er hat diese Frau meinen Song singen lassen. Dafür gehört ihr der Hintern versohlt. Die großartige Beyoncé. Ich kann Beyoncé nicht ausstehen!"
Album-Tipp: "At Last!"
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