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14: Lady Sovereign

"Du bist weiß, du bist ein Mädchen, du bist britisch - du bist scheiße." Bloß gut, dass sich Louise Amanda Harman von solchen Sprüchen nicht beeindrucken ließ. Wie auch sonst von wenigen Dingen. Ihre winzige Statur bewohnt zum Glück ein Riesen-Ego. Die Welt hätte ihn sonst verpasst, den ohne Zweifel "biggest midget in the game".

Der macht sich in seiner englischen Heimat einen dermaßenen Namen, dass die Kunde von der kleinen Frau mit dem gigantischen Mundwerk irgendwie bis über den großen Teich schwappt. 2005 folgt Lady Sovereign einer Einladung ins Def Jam-Hauptquartier nach New York und rappt dort mal eben die versammelten Anwesenden, Jay-Z, Usher und L.A. Reid, über den Haufen. Hernach spaziert sie aus dem Büro - als erster Nicht-US-Act in den Reihen des traditionsreichen Labels.

Den Höhenflügen folgen jedoch auch die Abstürze. Statt Bars zu spitten, spuckt Lady Sovereign 2009 in einem Club in Brisbane einem Türsteher ins Gesicht und findet sich, kaum in Australien angekommen, dort auch schon hinter Gittern wieder. Als Teilnehmerin bei einer Promi-Staffel von "Big Brother" macht sie sich im Jahr darauf dank völlig fehlender Blätter vor dem Mund derart unbeliebt, dass sie schon bei der zweiten Gelegenheit wieder die Koffer packen muss.

Unterdessen warten die Fans ungebrochen auf ein neues musikalisches Lebenszeichen. Im Verlauf des Jahres 2016 deutet sich immer wieder ein Comeback an. Private und gesundheitliche Probleme scheinen Lady Sovereign jedoch nachhaltig auszubremsen. Gute Besserung! Wir stehen bereit, sobald es wieder heißt: "Make way for the S-O-V!"

Album-Tipp: "Public Warning"

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