27: Holly Herndon
Seit 2009 auf dem Gebiet der Klangbildnerei aktiv, versteht sich Holly Herndon ganz ausgezeichnet auf elektronische, hochkonzeptionelle Abstraktionen. Sie eroberte sich Titel wie "Electronica-Avantgardistin" (Spex), "Königin von Tech-Topia" (Guardian) oder "Leuchtturm in zeitgenössischer alternativer und elektronischer Musik" (das Label 4AD).
Laut Spiegel Online klingen die Collagen der in San Francisco lebenden Künstlerin wie Computer, die sich im Standby-Modus Verworrenes zuraunen. Klar ist: Intelligenz und Schönheit klangen nur so selten so gänsehautfördernd. Durch ihre formal absolut stubenreinen Laptopgeburten scheint bei aller Synthetik häufig ein emotionales Leuchten hindurch.
"Mein Laptop besitzt mehr emotionalen Gehalt als jede Violine. Der Computer ist tatsächlich ein hyper-emotionales Instrument", betont Herndon eine positive Sicht auf das digitale Zeitalter. "Ich finde es merkwürdig anachronistisch, in der heutigen Zeit noch auf analoge Musik zurückzugreifen, wenn ich gerade via Skype meine Beziehung beendet habe."
Album-Tipp: "Platform"
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