13: Pussy Riot
Pussy Riot stehen für das furchtlose Eintreten für Meinungsfreiheit und Bürgerrechte. Im Februar 2011 marschierten drei Mitglieder (Marija Aljochina, Jekaterina Samuzewitsch und Nadeschda Tolokonnikova) in die russisch-orthodoxe Kirche in Moskau und performen einen Song gegen die Wiederwahl von Vladimir Putin. Die drei Frauen werden umgehend verhaftet und werden wegen "Rowdytums" angeklagt.
Nach zermürbend langer Untersuchungshaft verurteilt ein Moskauer Gericht die Angeklagten wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" zu jeweils zwei Jahren Freiheitstrafe. Nur Jekaterina Samuzewitsch erreicht in einer Berufungsverhandlung, dass ihre Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird. Aljochina und Tolokonnikova werden in Straflager überstellt. Vor allem im Westen wird das Urteil scharf kritisiert.
Im Verlauf von 2013 treten zunächst Marija Aljochina und später auch Nadeschda Tolokonnikova in Hungerstreik, um gegen Haftbedingungen und willkürliche Schikanen zu demonstrieren. Ende des Jahres kommen sie aufgrund eines neu erlassenen Amnestiegesetzes frei. Den angeblichen Gnadenakt bezeichnen sie als "PR Gag", und auch in der Folge machen Pussy Riot immer wieder mit ihren Aktionen von sich reden.
Das Pussy Riot-Kollektiv selbst besteht aus ungefähr 10 Performerinnen und 15 Frauen, die sich um Videodrehs oder Fotoshootings kümmern, die anschließend auf ihre Website geladen werden. Inspiration finden die Russinnen in den Bands Bikini Kill, Sham 69 oder Era. Sie zählen sich zur Riot-Grrrl-Bewegung, die in Washington D.C. 1990 ihren Ursprung findet, sich aber schnell weltweit ausbreitet. Bands dieser Strömung setzen sich mit politischen Themen sowie Vergewaltigung, häuslicher Gewalt, Sexualität und Rassismus auseinander. Einen großen Wiedererkennungswert liefern Pussy Riot mit ihren ausgefallenen Kostümen: Sie tragen helle, bunte Kleider, Strumpfhosen. Ihr Gesicht verdecken sie mit Sturmmützen, ebenfalls in allen denkbaren Farben.
Album-Tipp: "Kill The Sexist"
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