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Woraus Wagenburgmentalität gemacht ist

Leider ebenfalls wahr: Die Süddeutsche Zeitung verplempert wertvollen Platz damit, jemandem, der sich selbst einen "Rap-Verächter" nennt, "Hip Hop-Tipps" geben zu lassen. "Mal wieder ein Geständnis: Ich mag Hip-Hop nicht", so leitet Oliver Hochkeppel seine Kolumne ein. Sein gutes Recht, aber wieso schreibt und urteilt er dann darüber? Und warum um alles in der Welt gibt eine Zeitung vom Format der Süddeutschen solchem inkompetenten Unsinn dann auch noch Raum?

"Bei den meisten Hip-Hop-Tracks ist die Musik aber nur Staffage. Ein Basis-Beat und ein, zwei Samples, fertig ist die Klang-Tapete, auf der man dann seine Ergüsse vor sich hin murmelt." Ey, Alter. Aus Scheiß wie diesem ist unsere Wagenburgmentalität gemacht, unser Reflex, auch noch den letzten Mist zu verteidigen, so lange es nur unser Mist ist.

"Klar gibt es Ausnahmen", gesteht Hochkeppel gönnerhaft handverlesenen Hip Hop-Acts doch noch ein bisschen Musikalität zu. "Also so kluge oder witzige Texte, dass Abstriche bei der Musik zu verkraften sind, oder Künstler, bei denen die Waagschale in Richtung Musik ausschlägt - von Jan Delay mit seiner gnadenlos guten Band bis zu Cro mit seinem 'Raop'."

Eigentlich hab' ich spätestens da genug gelesen, will dann aber doch noch wissen, was denn nun die "Hip Hop-Tipps vom Rapverächter" sind. Tanzkantine klingt solide gruselig, was sich aber leider nicht verifizieren lässt, da ich weder die Kapelle noch ihr angeblich im November erscheinendes Album "Mit Pauken und Trompeten" in endlicher Zeit ergooglet bekomme. Vom Goethe Street Quartett finde ich auf Anhieb immerhin eine Facebook-Präsenz (nicht verfügbar), und dann das:

Wenn das ein Hip Hop-Tipp ist, verlang' ich sofort eine Kolumne im Sportteil der Süddeutschen. Einen Einstieg hab' ich schon: "Mal wieder ein Geständnis: Ich verachte Radsport." Und dann geb' ich Tipps zum Drahteselkauf, the Gaudi will be real!

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