Seite 16 von 27

KiD CuDi premiert in Berlin

Doch zurück nach Berlin, dort gastierte am vergangenen Wochenende auch KiD CuDi. Kollegin Aida Baghernejad (über deren Konzertbericht von Kendrick Lamar ich mich kürzlich erst gefreut habe) war vor Ort und schickt uns diese Eindrücke:

***

"Was war das eigentlich bei KiD CuDi? Am Tag seines ersten Berlinkonzerts überhaupt dominierte nur ein Thema die Presseberichte: dass ein Konzertgänger sich am Ende des gut anderthalbstündigen Konzerts von einer der Emporen herabgestürzt hätte und nicht nur selbst verletzt wäre, sondern einige andere aus dem Publikum auch. Wir wünschen allen Verletzten eine schnelle Genesung – damit wir mit ihnen darüber sprechen können, WAS wir da eigentlich gesehen haben. Einen sehr gut gelaunten KiD CuDi nämlich, der gar nicht fassen zu können schien, wie viel Liebe ihm aus dem Raum entgegenschlug.

Kein Wunder, hatte er doch seit seinem Debüt vor fast 15 Jahren noch nie in Deutschland, geschweige denn Berlin, ein Konzert gegeben – mit der bisweilen im US-Rap verbreiteten Ignoranz gegenüber dem europäischen Markt stehen sich Künstler wie CuDi manchmal selbst im Weg. Dafür bot er bei diesem Besuch Fanservice galore, um die verlorenen Jahre aufzuholen: kein einziger Song aus seinem neuen Album 'Entergalactic', dafür ein Best-of aus seiner Karriere von seinen frühen Mixtapes über erste Alben und EPs und natürlich seine 'Man on the Moon'-Trilogie. Ganze Generationen nicht nur US-amerikanischer, sondern auch Deutschrapper*innen sollten ihm mal besser als Urvater von Emo-Rap und Rage-Culture Ehre erweisen.

Schade nur, dass der Sound vom Band kam – und CuDi sich manchmal zu sehr an der durchchoreografierten Inszenierung inklusive magischer Stimme aus dem Off und EDM-Feuerwerk am Schluss festzuhalten schien. Seine herzliche, ehrliche Freude über die Begeisterung des Publikums inklusive Bad in der Menge und verschenktem Merch (auch bitter nötig bei Preisen bis zu 130 Euro für einen Pullover) war da viel schöner anzusehen."

***

Abgesehen von dem verunglückten Konzertbesucher klingt das doch alles ziemlich erhebend. Was war aber denn da los? Drei Verletzte vermeldet die Venue, die Polizei untersuche den Vorfall:

Seite 16 von 27

Weiterlesen

Noch keine Kommentare