Doubletime: Bözemann boxt Manuellsen

YN

Von Dante YN hatte ich nach seiner "Kleinstadt Uniques"-EP ziemlich große Dinge erhofft, vor allem auch deswegen, weil er mit Maxe einen absoluten Arsch-auf-Eimer-Produzenten an seiner Seite hatte. Jetzt kommt endlich das Album, und ich bin durchaus noch interessiert, aber nicht mehr im selben Maße Feuer und Flamme, wie ich es einmal war. Ich weiß nicht, irgendwie ist die Atmosphäre von Songs wie "2 Uhr Nachts" ein bisschen dünner geworden.

Was nicht heißt, dass die beiden es nicht sehr ehrenhaft wieder versuchen würden. Mit der epischen Album-Ansage zu seinem in Juni erscheinenden Debüt "Dante" gibt es eine Split-Single, und immerhin der erste Song gerät ziemlich spannend und meiner Meinung nach geil produziert. Das super-minimale Synth-Ding passt einfach, Dante rappt darauf dann auch stimmungsvoll genug.

Aber irgendwie fehlt mir das Einzigartige, das wirklich Herausstechende, entweder in seinem Text oder in seiner Delivery, gerade komplett. Ich schwöre nämlich, dass der Kerl vor einem Jahr noch nicht so austauschbar gerappt hat. Der zweite Song, "Kein Idol", ist dann ein voller Abschweif in die Stangenware. Hm. Hoffen wir, dass das ganze Album das Ruder noch einmal herumreißt, Sympathien hab' ich für den Kerl nämlich eigentlich echt noch eine Menge. Aber der Gang in die Großstadt hat ihm wohl ein bisschen das "Kleinstadt" und die "Uniques" genommen.