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El Crazy

Wichtiger Flashback: In den 2000ern gab es mal ein virales Video von einem irgendwie komischen Typen, der statt zu rappen nur komische Geräusche gemacht hat. Es hieß "Chacarron Macarron" von El Chombo und Achtklässler-Yannik fand nicht nur, dass es die ungefähr witzigste Sache aller Zeiten war, sondern auch irgendwie tatsächlich ziemlich hart ging. Das hätte man zwar früher schnallen können, aber im Jahre unseres Herren 2023 habe ich herausgefunden, dass das keine kosmische Singularität der Musikgeschichte war, sondern Teil eines Genres namens Dembow, das weiterhin mit Inbrunst gemacht wird.

Das ist Kiko El Crazy aus der dominikanischen Republik. Ich habe ihn gefunden, weil Pitchfork sein Tape "Pila'e Teteo" besprochen hat und bin seitdem absolut hingerissen davon, wie absurd sein Take auf das Genre klingt. Da oben habt ihr die wahrscheinlich beste Single daraus, ein Gangsta-Cut namens "No Face No Case", das aus irgendeinem Grund CJ featuret. Ja, eben jenen New Yorker mit dem "Whoopty"-Song, der nach einem schrägen Instant-One-Hit sofort in der Versenkung verschwand und danach nur noch dadurch von sich reden machte, dass echte Gangster sich über ihn lustig gemacht haben.

Aber ja, hier klingt er eigentlich ganz gut, aber trotzdem kein Vergleich zu Kiko, der, was Charisma und Stimmeinsatz angeht, einfach ein ganz eigenes Biest ist. Das Tape verlinke ich euch weiter unten, es ist durchaus ein bisschen auf der albernen Seite, aber es ist wahrscheinlich auch Musik, die einen zwingt, sich zu bewegen. Ich kann dazu auf jeden Fall nicht still sitzen, aber ich kann eh nicht so gut still sitzen.

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