Grüße aus der Quarantäne
Der Drang, mindestens bis auf den Mond auswandern zu wollen, überfällt mich normalerweise sofort, wenn ich mich mit Bushido befassen muss. Der wurde ja bekannterweise unlängst positiv auf das Corona-Virus getestet, meldet sich nun aus häuslicher Quarantäne zu Wort und verpasst Verschwörungsmythologen und anderen Schwurblern da gleich die nächste unmissverständliche Watsche.
Neben Genesungswünschen habe er zahlreiche Nachrichten bekommen, die ihm unterstellen, er sei von Merkel oder "der Regierung" bezahlt worden, um eine Infektion vorzutäuschen, stecke mindestens mit Gesundheitsminister Jens Spahn unter einer Decke (deswegen wahrscheinlich auch der Regenbogenflaggepulli, Mann, was haben wir gelacht), und alles sei ein abgekartetes Spiel. Alter Vatter. Man möchte dem Planeten wirklich den Rücken kehren, wenn die Stimme der Vernunft inzwischen Anis Ferchichi gehört:
Der Prozess gegen Arafat Abou Chaker ist natürlich bis auf weiteres unterbrochen, so lange Bushido in Quarantäne sitzt. Am Montag hatte er dort noch ausgesagt, er habe sich "klar für die Familie" - und damit gegen den Clan entschieden. Wesentlich reißerischer bereitet RTL den Prozesstag auf: Seine Gattin soll aus Angst vor Bushido sogar aus einem Fenster gesprungen sein, heißt es dort.
Arafat Abou Chaker sagt auch mal wieder was, nämlich bei Ali Bumaye im Stream: "Unfassbar, wie man seine Seele verkaufen kann", greint er dort angeblich - ich habs echt nicht geschafft, mich davon selbst zu überzeugen, weil mich dieser Creme-Tupfen an Alis Nase komplett wahnsinnig macht. Oder ist das Zahnpasta? Oder irgendein Brauch, den ich nicht kenne oder ein Witz, den ich nicht verstehe? [Nein, es ist ein Pickel namens Sanchez, den man "nicht so sehen" soll. Aha.] Und ging es Abou Chaker bei dem ganzen Theater mit Bushido nicht eigentlich auch nur ums Geld? Oder worum sonst? Fragen über Fragen.
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