Story 2 Tell, Pt. 2
An dem Punkt bin ich richtig angefixt: Wer ist diese Frau, deren Solomusik so gar keinen Fußabdruck hat, die aber anscheinend die ganze Zeit im Raum war, als legendärer New York-Rap gemacht wurde? Es spricht ja für ein wahsninniges Vertrauen von anderen Artists in sie. Nicht jeder dahergelaufene Random kann von sich behaupten, auf drei eisekalt klassischen Alben vertreten zu sein. Was hat es also mit ihrer Solomusik auf sich?
Wesentlich prominenter ist ihr zweites Album "Story 2 Tell". Hier merkt man definitiv, dass jede Regung von mir, dass Apani B kein handwerklich total solider Rapper sein könnte, absolut hinfällig ist. Das ist wirklich ein superrobustes Tape. Die Leadsingle "Spot Me" ist von Celph Titled produziert, witzigerweise. Es ist halt schon offensichtlich Stuff, den Mos Def-Fans geil finden würden, aber ich habe das ehrlich gern gehört:
Abgesehen davon stimmt das mit dem zweiten Album übrigens nur so halb. Ja, es gab schon eine richtige Platte mit ihr, aber nicht unbedingt von ihr. Das erste Album ist eigentlich eins der kurzlebigen Crew Polyrhythm Addicts: Da hat Apani zusammen mit DJ Spinna, Mr Complex und Shabaam Sahdeeq das Album "Rhyme-Related" herausgebracht. Bei deren zweitem Album und der Re-Union 2007 war sie aber schon nicht mehr mit von der Partie:
Auch das Tape ist ganz cool, aber erheblich weniger polyrhythmisch, als man bei dem Namen denkt. Generell klingt es halt ein bisschen, wie man sich die Leute auf dem Label hinter Pharoahe Monch eben vorstellt: wie die solide B-Riege hinter Rawkus Records.
Das ist also mein Dive in die Karriere von Apani B Fly: Am Ende des Tages weiß ich nicht, was ich erwartet habe. Im Rest ihrer Karriere ist sie eine wesentlich konventionellere Rapperin, als ihr Feature auf "Modal Soul" es mir angedeutet hat. Sie rappt sonst souveräner und klassischer, hat dafür aber auch nicht den herausragenden Flavour des Tracks. Ich fürchte, dass ich trotz ein paar schöner Funde auf nichts gestoßen bin, das ich über "Thank You" ranken würde.
Trotzdem: Irgendwie finde ich es immer spannend, auch mal die kleineren Geschichten in den vergangenen Rapdekaden zurückzuholen. Man redet viel über Wu-Tang, man redet viel über Lauryn Hill. Aber da sind noch tausend weitere Discogs-Einträge von Rappern wie Apani, in denen man durchaus seine Goldfunde machen kann. Wie sagt sie so schön? "Music brings more meaning to life."
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