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Positive Diskriminierung

Boris Vedel erwähnte gegenüber dem Deutschlandfunk außerdem: "Ich denke, dass es in der urbanen Musikszene in der Tat darum geht, Gleichheit zu schaffen. Zwischen den verschiedenen Regionen, aber auch zwischen Männern und Frauen auf der Bühne. Und da ist die Hip Hop-Szene anderen nicht wirklich voraus." Eher im Gegenteil: Die Suche nach guten (!) weiblichen Hip Hop-Acts für sein Festival-Line-Up habe sich nicht einfach gestaltet:

"Wir haben gesucht und gesucht. Aber gefunden haben wir sie nicht wirklich. Also jedenfalls wenige, die uns sofort umgehauen hätten. Ich glaube, wir brauchen ein bisschen 'positive Diskriminierung', wie man hier in Frankreich sagt. Was ich damit meine, ist, dass wir einer Gruppe von Menschen einen Platz geben, die nicht nur das Kriterium 'Qualität' erfüllt. Viele Leute sind gegen diese Herangehensweise. Sie sind der Meinung, dass sich vor allem Qualität durchsetzen muss. Ich persönlich denke, dass wir eine Prise positiver Diskriminierung brauchen, um langfristig Veränderung zu ermöglichen. Es sind junge, weibliche Künstlerinnen auf der Bühne, die andere junge Frauen dazu bringen, Musik und Rap zu machen. Und da sehe ich mich als Festivalleiter in der Verantwortung, das zu fördern."

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