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Muss Rap politisch sein?

Letzte Woche hat Yo Mama Fromm ja bereits darüber gesprochen, dass sich DMC in einer kürzlich erschienen Ansprache für ein verantwortungsvolleres Selbstverständnis im Hip Hop ausgesprochen hat.

Ein Trap-Futzi wie ich würde das grundsätzlich erst einmal abblocken und behaupten, dass Musik das aussprechen und artikulieren soll, was den Künstlern gerade am sinnvollsten und natürlichsten erscheint. Aber im bislang poppigsten Zeitalter des Genres bringen Wochen wie diese dann doch ins Grübeln. Man sehe nach Chemnitz, man sehe durch ganz Deutschland. Es ist die klassische "when shit hits the fan"-Situation.

Hip Hop reflektiert davon in Schland wenig. Der Trap-Zeitgeist fühlt sich wie ein zum reinen Entertainment degradierter Mikrokosmos an. Während diese Blase zumindest stimmungstechnisch in den Staaten spiegelt, wie die Gesellschaft sich anfühlt (nihilistisch, downbeat, emo), kommt in Deutschland zur Zeit so etwas zu Stande:

Exemplarisch von dem Typen, der vor einer Weile noch behauptet hat, den Pop nur zu verwenden, um dann im Mainstream angekommen seinen richtigen Shit zu machen. Die neue Single von Bausa hat Steeldrums und eine Bridge, die absurd nach "500 Miles" von den Proclaimers klingt. Das ist seicht, das ist Ballermann und es Eskapismus zu nennen, würde es über Wert verkaufen.

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