Vier Drogeriemärkte
Ein anderes Thema, das aus irgendwelchen Gründen unter den Deutschrap-Themen-Regenschirm fällt ist dieser Werbespot:
Corona-Talk, yay. Ein Drogerieladen hat die Gunst der Stunde gewittert, um sich mit einer guten Sache einen viralen Moment zu sichern. Jeder Like auf dem Werbespot soll helfen, die United We Stream-Kampagne und damit die deutsche Club-Szene zu unterstützen. Deswegen tanzen da jetzt irgendwelche Szenekids zwischen Biokost und Deodorant umher. Außerdem steht Massiv als Türsteher vor der Schlange. Ja, ist nett, ist süß, warum auch nicht? Kann ja keiner leugnen, dass dieser Werbespot eine korrekte Aktion unterstützt, immerhin kann man hier im Lande ja auch auf wesentlich weniger produktive Arten und Weisen werben. Aber trotzdem sollte man die Technik dieser Werbung nicht ganz ignorieren:
Der Drogeriemarkt macht das nicht aus Philanthropie oder weil er so selbstlos am Leben deutscher Clubs interessiert ist, sondern weil sich die jetzige Situation gut dafür eignet, auf dem Nacken der Krise ein bisschen Sympathie aufzubauen. Haltet mich für einen zynischen Griesgram, damit habt ihr vielleicht nicht Unrecht, aber diese Phase der kalkulierten Philanthropie kommt und geht eben auch, wie die Meinungsforschung sie unterstützt.
Heißt nicht, dass man es nicht respektieren soll. Aber ein wenig kritischer Blick auf Situationen wie damals, als McDonalds Bäume gepflanzt hat oder Nike Rassismus beenden wollte, ist auch nicht verkehrt. Ich empfehle an der Stelle einen soliden Video-Essay, der die Geschichte und Wirkweise solcher Werbung gut herleitet und problematisiert.
1 Kommentar
Immerhin spenden sie. Andere Firmen werben einfach nur und nutzen Corona als Plattform