Ausruf Zine!
Das führt uns schon ganz ausgezeichnet in unser nächstes Thema. Ich habe vor ein paar Wochen versprochen, mir das Ausruf-Fanzine von Liam Tanzen über deutschen Memphis-Rap zu holen. Gesagt, getan, ich halte Ausgabe Nummer vier in meinen Händen und will euch eine kleine Review geben:

Das vierte Ausruf-Zine ist vor allem eine Sammlung an Interviews mit jüngeren und älteren Protagonisten aus dem deutschen und internationalen Memphis-Rap. In dem Sinne hält es genau, was es verspricht: Es geht analytisch, aber vor allem sehr einfühlsam an diese Untergrund-Rapper heran, die für mich als Deutschrap-Zentristen bisher vor allem Randerscheinungen waren.
Gerade, wenn er sich mit Azten verquatscht, die Untergrundlegenden in Städten wie Fürth oder Bielefeld sind, erwacht ein ganz neues Universum an kleinen Rap-Nischen zum Leben, das man so gar nicht antizipiert hatte. Tanzen geht stellenweise so detailverliebt und nerdig in die Tiefe der Gespräche, dass man sich nach dem Heft sofort zehn Alben auf den Zu-Hören-Stapel geschaufelt hat.
Manche Leute denken ja wirklich, Rap würde langweilig werden oder gar sterben. Hefte wie diese überzeugen mich vom Gegenteil: Sie belegen so leidenschaftlich, wie viel mehr Musik da draußen unter der Oberfläche auf diejenigen wartet, die zu graben bereit sind.
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