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Zielgruppe unklar

Natürlich steigt die ZEIT nicht wirklich in den Battle-Rap ein, zum Glück. Bestimmt servierten Jana Goia Baurmann und Daniel Erk ihren Beitrag zur medial ohnehin schon bis zum Erbrechen ausgeschlachteten Verbrüderungs-Hickhack zwischen Kai Diekmann und Bushido mit ungeheurem Zwinkerzwinker. Ich frag' mich trotzdem, ob ihnen in Hamburg vielleicht Themen und Autoren für den Wirtschaftsteil ausgehen. Eine halbe Seite, verplempert an ein äußerst mäßig virtuos gereimtes Gedicht, das an den Stellen, wo es versucht, das einzubauen, das die Verfasser wohl für "genretypischen Slang" halten, noch hilfloser wirkt.

"Du machst ein' auf App-Shit, Periscope und Griechenhass / Und trotzdem machen dich die deutschen Wirtschaftsnachrichten übelst nass / Deine Kampfansagen sind whack* / Dein Leben ein einziger Hashtag."

Das abgefahrene Wörtchen "whack" erklärt sicherheitshalber eine Fußnote. Allzu tief drin im Battlerapgame vermutet die ZEIT-Redaktion die Leser ihres Wirtschaftsteils offenbar auch wieder nicht.

Mir völlig schleierhaft, wen sich die ZEIT für einen solchen Text als Zielgruppe zusammenfantasiert. "Hip Hop-Heads" dürften diesen "Battle-Rap" als ebenso armselige Heranwanzerei empfinden wie "die Jugend" den Versuch, "ihre Sprache" zu sprechen.

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