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Haft zu dem Befehl

Um Sample-Verbrechen braucht man sich bei Kolja Goldstein eher weniger Sorgen zu machen, der Augsburger Rapper bevorzugt da im Normalfall eher die reale Alternative. Das zu betonen, wird er auch in einem aktuellen Interview mit Deutschrap Ideal nicht müde. Der über Videocall zugeschaltete Goldstein prahlt schon zu Beginn des Gesprächs damit, dass gerade ein zweiter Haftbefehl gegen ihn erlassen worden sei. Bereits 2024 habe er sich den ersten wegen illegalen Waffenbesitzes eingefangen, worum es bei dem neuen nun geht, der nicht nur ihn, sondern auch seine Frau betreffe, legte der Gangsterrapper nicht offen.

Gegenüber dem Interviewer äußert er nur, dass er von der LKA-Außenstelle Frankfurt Oder ausgestellt worden sei und man ja dort nachfragen könne. Die Kollegen von Deutschrap Ideal haben das auch gemacht, jedoch keine Antwort bekommen. Dass dieser Haftbefehl pünktlich zum Rollout seines Kollaborations-Albums mit Du Maroc in Goldsteins Briefkasten landete, ist sicherlich nur ein unglücklicher Zufall

Auch im weiteren Verlauf des Interviews bleiben Goldsteins Verbindungen in die Straßenkriminalität Thema. Auf die Frage, ob er denn mehr Fokus auf Musik oder andere Geschäfte lege, sagt er, Rappen sei für ihn eher wie Sport, das Brot hole er nach wie vor überwiegend auf andere Weise nach Hause. Trotz des potentiell damit einhergehenden Risikos für seinen Sohn, dessen Fotos er des Öfteren aus freien Stücken im Internet teilt, zeigt sich Goldstein entspannt. Er hält seinen Lifestyle nicht für gefährlich.

Die plumpe Frage, ob er wirklich einen Mord an drei Menschen in Auftrag gegeben habe, wie er es auf einem seiner Tracks rappt, beantwortet er mit "künstlerischer Freiheit". Ohnehin immer ein passendes Schlagwort. Dient doch die gesamte Karriere des Rappers als Fallbeispiel, wie weit man diesen Begriff eigentlich dehnen kann, bevor es ihn zerreißt.

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