Organisiert euch!
"Wer malt heute noch den Zug?", fragte sich Marsimoto vor nicht allzu langer Zeit. Nun, offenbar sind es noch ganz schön viele: Die Deutsche Bahn meldet allein in Berlin am von der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GDL) ausgerufenen Streikwochenende 69 aufgehübschte S-Bahn-Wagen und mehrere verschönerte Regionalzüge.
Ungeschickt: Mindestens sieben der malenden Kollegen gingen dabei den vermutlich ebenfalls Überstunden schiebenden Ordnungshütern ins Netz. Einer der Sprüher habe sich noch auf der Flucht verletzt, meldet die Berliner Zeitung.
Ein deutliches Anzeichen, dass die Arbeit besser organisiert gehört. Die Blogrebellen - dein Blog für "News, Entertainment, Webkultur und die besten Beats" - kümmern sich zum Glück bereits darum und überlassen das Wort einen Vertreter der Gewerkschaft Deutscher TrainBomber (die es dringend geben sollte): "Es kann nicht angehen, dass wir immer mehr Züge und Wände bemalen, unser Lohn aber weiterhin auf der Strecke bleibt. Wir arbeiten in Spitzenzeiten bis zu 80 Stunden pro Woche, ich habe meine Kinder seit Anfang Oktober nicht mehr gesehen."
"Unser Handwerk benötigt endlich die nötige Anerkennung durch die Deutsche Bahn. Durch uns gewinnt das Unternehmen immer mehr an Aufmerksamkeit, wie erst kürzlich durch den ICE-Wholetrain. Doch das einzige, was der Bahn dabei einfällt, ist es, unsere Leistungen durch das Übermalen der Züge und Wände herabzuwürdigen. Damit sorgt die Bahn dafür, dass Graffiti-Künstler die Menschen nicht mehr erreichen und damit in Vergessenheit geraten. Wir können das nicht weiter hinnehmen und nur von Fame und Anerkennung aus Kennerkreisen leben. Das muss die Bahn endlich verstehen! Notfalls werden wir in den Streik treten. Dann wird die Bahn endlich merken, dass sie ohne Graffiti die Kundschaft verliert."
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