You better dance
Kurswechsel: Ab auf den Dancefloor. Joey Valence & Brae haben hier im Haus ja sowohl einen dezidierten Fanboy als auch eine dezidierte Haterin. Ich hielt mich aus dem Diskurs bislang ziemlich raus, weil mich der Output der beiden weder in die eine noch in die andere Richtung sonderlich tangierte. Das ändert sich allerdings gerade mit dem Rollout für ihr nächstes Album "Hyperyouth", das morgen erscheint.
Ich bin zumindest froh zu hören, dass diese Beastie Boys-für-Gen-Z-Nummer, die sie auf ihrem letzten Tape durchgezogen haben, wohl eher den Startpunkt ihrer Karriere darstellt als ihre gesamte Identität. Da geht noch deutlich mehr, wie diese Singles deutlich machen. Klar, der Rap-Stil trägt schon weiterhin diesen geshouteten, sehr simplen 90er-Vibe, der voll auf die Zwölf geht, aber instrumental ist das eine völlig neue Welt.
"See You Dance" holt nicht nur Rebecca Black für eine der groovigsten Hooks des Jahres an Bord, an den Reglern verwandeln sich die beiden kurzerhand auch einfach mal zu Prime-Timbaland circa 2006. Klar, kann man da auch wieder nörgeln, dass sie im Grunde erneut nur Bewährtes abpausen, aber das geht in dem Fall so unnormal hart nach vorne, dass man auch einfach den Mund halten und tanzen könnte.
... und dann haben da noch "Live Right", das ein wenig klingt, als hätte Clams Casino den Soundtrack für einen A24-Coming of Age-Film geschrieben. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein JVB-Song emotional machen könnte, aber das klingt wunderbar bittersüß. Nach dem letzten Tag der Sommerferien, bevor alle die unsichtbare Grenze ins Erwachsensein überschreiten. Wenn das Eis ein letztes Mal nach Zuckerwatte schmeckt und die Sonne so hell strahlt, als wüsste sie mehr als wir. "I want to feel like this forever": ganz großes Kino.
Noch keine Kommentare