Östlich von Hyrule Castle
Eine der besten Entscheidungen meines Jahres bisher war, in meiner YouTube-Präsenz meine Mail-Adresse zu hinterlegen, mit der Aufforderung, mir gerne Zeug zu schicken. Stellt sich raus: Mir haben echt ein paar Leute Zeug geschickt und mich eiskalt damit überrascht, wie gut die sind. Was ein geiles Leben, wenn man nicht mehr selbst diggen muss, sondern absolute Geheimtipps einfach so zu einem kommen. Zum Beispiel sie hier:
Das ist die Berliner Rapperin Hylia, die letztes Jahr ihr zweites Album "2 Mental 2 Health" veröffentlicht hat. Da spürt man, bei dem Titel vermutlich nicht allzu überraschenderweise, die klassische Tradition von Depresso-Untergrund-Lyricists. Aber trotzdem war ich ehrlich geplättet, wie absurd gut, ambitioniert und rund sich das alles anfühlt, für ein Tape mit unter tausend Hörer*innen.
Erstmal: Hylia rappt extrem gut. Da ist nicht nur eine Menge handwerkliche Souverenität, da sind auch Stilempfinden, Hunger und ein absolut routiniertes Händchen für Atmosphäre im Spiel. Gerade weil man merkt, dass sie sich Genre-mäßig wenig limitiert und Momente von Untergrund-typischer Staubigkeit auch mit Ideen aus dem Trap, dem Plugg und dem Cloud Rap aufbricht, ohne dabei je die klare Richtung und die amtosphärische Kohärenz zu stören. Dass das Ganze stellenweise Themen wie Wicca, Philosophie und Trans-Issues durchsetzen, macht das Gesamtprodukt nur zu einem noch spannenderen Unikum.
Oben habe ich euch den in meinen Augen besten Track verlinkt. Der heißt "Anti Oedipus" und ballert sieben Minuten totalen Seelen-Striptease. Absolut Tell-All, ich hatte zwischendurch, ohne Scheiß, Gänsehaut, weil es so tief schneidet und gräbt. Das sprüht Funken von vorne bis hinten. Aber ich empfehle das ganze Tape in seiner vollen stattlichen Länge. Ich war lange nicht mehr so excited über ein Untergrund-Tape und bin hochgradig gespannt, was da in Zukunft kommen wird. Wenn ihr also mit mir in the know sein möchtet, bitte hier entlang:
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