Another Mag Down
Was es im Internet allerdings nicht mehr gibt, ist rap.de. Wer die Seite im Blick hatte, wird gemerkt haben, dass sich dort schon seit einigen Wochen nichts mehr bewegte. Ein Werbepost für ein Playstationspiel ging dieser Tage noch online, die Autorenkennzzeichnung "von Redaktion" erscheint mir angesichts der Umstände aber wie blanker Hohn. Eine rap.de-Redaktion gibt es nicht mehr, die Kollegen haben geschlossen die Arbeit niedergelegt.
Nun Ex-Chefredakteur Skinny hatte das Portal noch wochenlang am Leben erhalten, als er schon längst keinen gültigen Vertrag mehr hatte. Der eigentlich schöne Plan, das Magazin vom piranha Media (die die Rechte an der Marke rap.de halten) zu übernehmen, scheiterte letzten Endes aber doch.
Da ich schon mehrfach mitbekommen habe, wie Kollegen, frustriert darüber, wie von Verlagsseite mit ihnen umgesprungen wurde, das Handtuch geworfen haben (auch die Juice gehört zu piranha), schätze ich mal nicht, dass es an Skinnys Starrköpfigkeit lag, dass sich keine Einigung erzielen ließ.
Er verabschiedete sich am Freitag mit diesen vergleichsweise gesetzten Worten:
Ich hoffe aber doch schwer, dass er sich die in den letzten Wochen für lau und vage Versprechungen geleistete Arbeit noch teuer vergüten lässt.
Auch Kollege Alex Barbian sagte am Freitag leise Servus:
Womit endgültig klar wäre: Selbst wenn jetzt noch irgendwo rap.de draufsteht - es wird nicht mehr rap.de drin sein. Lasst euch bloß nicht täuschen.
Oft genug hab' ich auf die Kolleg*innen dort eingedroschen, natürlich ausschließlich aus guten Gründen. Finde trotzdem endtraurig, dass es ein solches Ende nehmen musste. Ein weiteres Magazin down, zumal eins, das in den letzten Jahren wirklich auf einem guten Weg war: Es ist äußerst schade. Machts gut.
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