Die Ziege ist unglücklich
Das führt uns ja dann aber nahtlos zu Kollegah, der seinen "Still King"-Rollout weiterhin mit viel Brimborium betreibt. Wirkt für mich auch so, als gäbe es seit Jahren das erste Mal wieder Szene-intern eine ganze Menge Interesse an so einem Kolle-Album, er scheint immerhin selbst richtig Bock zu haben. Das muss man ihm lassen. "Blessed" fand ich sogar ganz gut, "Sigma" dafür eine Vollkatastrophe.
... und jetzt? Jetzt kriegen wir noch einen sentimentalen Track, und, Menschensgüte, es gibt inzwischen doch wirklich mehr als genug Tracks, in denen Kollegah seine Erfolgsgeschichte erzählt, oder? Oder?! Ich schwöre, seit zehn Jahren gibt es auf jedem Album gefühlt mindestens einen solchen Part. Irgendwann ist es doch einmal auserzählt. Klar, es ist textmäßig alles zwar müde, aber schon solide aufgebaut, was aber nicht hilft, wenn er das alles so rappt.
Digga, du weißt, du kannst einen Part auch einfach über die Drums aufnehmen und dann nach vorne auf den Part ohne die Drums schieben, wenn du beim Rappen ohne Drums wirklich jede zweite Line extrem verstolperst??? Was ist das???
Gegen Ende pendelt es sich ein, und ein durchschnittlich hölzerner Kollegah-Flow klingt wie eine regelrechte Offenbarung, aber dieser erste Part ist rapmäßig mit das Schlechteste, das ich seit Jahren von ihm gehört habe. Das klingt regelrecht hilflos. Der Beat baut zwar okay Atmosphäre auf, während fünf Minuten wird mir dieser recht generische Ambient-Synth aber recht schnell fad. Es ist nicht so gottlos beschissen wie "Sigma", aber die Singles bleiben für mich definitiv bei einer kümmerlichen 1/3.
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