Rrrewind!
Herumreiten möchte ich dagegen noch einmal auf diesem Video: "Ran Out" von City Girl JT.
Kollege Leier hat das zwar in der letzten Woche schon mitgenommen. Ich muss aber trotzdem irgendwo hin mit meinen zwiespältigen Gefühlen dazu. Um den (wirklich ordentlichen) Song an sich geht es mir dabei gar nicht. Ich meine dieses Video: Das schafft mich, weil ich es zu ziemlich gleichen Teilen ganz großartig und ganz furchtbar finde.
Großartig, weil es vom ersten angesetzten Brecheisen über jeden geschmissenen Schein und jedes Pfund geschüttelten Speck bis zum Abspann einfach eine unfassbare Dynamik in diese ja eigentlich ja reichlich ausgelutschte Bilderwelt bringt und daran, dass in diesem Gangsterfilm Frauen nicht nur die Haupt-, sondern einfach alle Rollen spielen, überhaupt kein Zweifel bleibt.
Furchtbar, weil es natürlich trotzdem wieder jedes ranzige Klischee reproduziert. Frauen tragen Unterwäsche und Heels, tanzen an der Stange, wackeln mit dem Arsch. Yeah. Klar, jede soll tun und lassen, was sie will. Aber wenn Frauen die Freiheit haben, zu sein und zu tun, was immer sie wollen, und sie diese Freiheit dann dazu benutzen, um genau das zu sein und zu tun, was zuvor Männer von ihnen wollten: Wo liegt dann der Mehrwert?
Vielleicht ein bisschen ein arg großes Fass, um es auf Seite 25 aufzumachen, ich möchte es aber trotzdem mal wieder angestochen haben: Diese komische Form von Feminismus, der sich darin manifestiert, dass sich Frauen komplett dem Malegaze unterwerfen, das aber ganz selbstbestimmt, weil sie es selbst so wollen, ja, ja, die macht mich fertig. Ladys! Können wir irgendwann mal anfangen, drüber nachzudenken, warum wir das wollen? Wollen wir es denn wirklich? Oder hat uns ein ganzes Leben unter dem Patriarchat dazu gedrillt, zu glauben, das wir das wollen?
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