Rap unter Generalverdacht
Apropos Polizei: In München trug unlängst ein Polizist schwere Verletzungen davon, nachdem ihn ein Mann mit einem Messer angegriffen hatte. Als Grund führte der Täter "allgemeinen Hass auf Polizisten" an. Nicht witzig. Trotzdem - mir zumindest - einigermaßen rätselhaft, warum die Gewerkschaft der Polizei diese Tat zum Anlass nimmt, um "eine Debatte über gewaltverherrlichenden Gangster-Rap" zu fordern:
"Der deutsche Gangster-Rap hat ein Gewaltproblem! Bislang konnten sich Rapper auf die Kunstfreiheit verlassen. Die Gesellschaft muss sich fragen, ob sie es akzeptiert, dass Musik entsprechender Gruppen sogar als Titelmusik von Sportsendungen läuft. Musik von Musikgruppen, die mit Gewalt, Drohgebärden und gewaltverherrlichenden Texten ihr Image pflegen und damit den deutschen Gangster-Rap erfolgreich machen. Wer garantiert, dass der Täter von München sich nicht mit genau dieser Art von Musik für die Tat motiviert hat?"
Ja, und wer garantiert, dass er nicht die Zillertaler Haderlumpen gehört hat? Oder Balbina? Eine Debatte über Gewaltverherrlichung in Raptexten: sicher nicht verkehrt. Einfach mal so locker aus der Hüfte einen Zusammenhang von Rap und einer Messerattacke zu implizieren, da fühl' ich mich doch gleich wieder, als hätte ich eine Wagenburg zu verteidigen:
(Ersatzfoto. Nicht im Bild: Yo Mama Fromm.)
Noch keine Kommentare