Offener Briefwechsel
In seinem Blog legte Marcus Staiger im Rahmen eines offenen Briefs seine Kritikpunkte dar. Unter anderem heißt es da:
"Ich schätze Religionen sehr als Betätigungsfeld für spirituellen Wachstum. Kombiniert mit Waffen und Territorialstreitigkeiten ist das aber eine ganz ekelhafte Sache. Deshalb mein lieber Mario, ist dieses Video und ist dieser Song absolut Banane. Denn von einem Gott, von Gott dem Barmherzigen, wie es im Koran heißt, höre und sehe ich in diesem Video nichts. Hier wird gehetzt und der Eindruck vermittelt, es handle sich um revolutionäres Gedankengut. Mit Nikes an den Füßen und der Todesstrafe im Mund ist das allerdings weder rebellisch noch revolutionär noch fortschrittlich. Das ist einfach nur reaktionär - sonst nichts."
Klar, dass eine Erwiderung nicht allzu lange auf sich warten ließ: Dako von Out4Fame, die sich um die Belange von Fard, Snaga und Talion kümmern, schrieb in seinem Blog ebenfalls einen offenen Brief:
Darin wirft er Staiger vor, er sei "ein Mensch voller Vorurteile", kreidet ihm Verfehlungen aus Royal Bunker-Zeiten an (wie frauenfeindliche Texte oder solche, die "das N-Wort" enthalten) und stellt ganz allgemein klar, Staiger gehöre auch nicht zur Zielgruppe, die Talion ansprechen wolle: "Wir fühlen uns von Leute wie euch nicht repräsentiert und erlauben es uns, die Welt wie unsere Leute es erleben und sehen, kund zu tun."
Auch Dakos Statement enthält einen höchst zitierenswerten Absatz, nämlich diesen:
"Um es nochmal klar zu stellen, falls es doch noch gebraucht wird: Wir sind gegen Rassismus und Diskriminierung! Wichtig ist, dass die deutsche Einstellung, Rassismus in unterschiedlichen Klassen zu kategorisieren, aufhört. Keiner darf wegen seiner Hautfarbe, Geschlecht, Glauben oder sexuellen Orientierung diskriminiert werden!"
Auch, wenn sie sich vermutlich nicht mehr verbrüdern werden: Gesprächsbereitschaft scheint doch auf beiden Seiten zu bestehen - und Gesprächsbedarf auch. Vielleicht sitzen Staiger und die Out4Fame-Jungs doch bald zusammen am Tisch. Kann nie schaden.
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