Business-Punk
(Bild: Michael Frohoff. Danke.)
Mit Hip Hop zu werben, ist übrigens wieder offiziell cool. Ja! Das hab' ich von Michael Frohoff gelernt - und der ist vom Fach: Nicht nur führt er eine Berliner PR-Agentur, die er auch gegründet hat. Nö, er hat außerdem eine Legacy als Veranstalter von Punkrock-Shows, hat ein Punk-Magazin herausgegeben und als Musikjournalist, auch beim Radio, und als Pressesprecher eines Festivals gearbeitet. Dieser überqualifizierte Business-Punk räumt nun mit der Werbe-Regel auf, die da einst lautete: "Bloß nicht rappen."
Es war so schön, als das noch galt ... Warum tut der Mann das? "Der Gedanke, sich in die Jugendkultur hineinzuversetzen und die Musikvorlieben von angehenden Azubis zu nutzen, war und ist grundsätzlich richtig", so Frohoff gegenüber haufe.de. "Die Frage ist nur: Wie wird es gemacht und wer macht es? Den Ansatz, dass die Azubis selbst eine Rolle übernehmen und rappen, ist gar nicht verkehrt. Aber die damaligen Videos waren nicht authentisch. Die Unternehmen haben sich zu wenig damit auseinandergesetzt, wie Rap wirklich funktioniert, welche Sprache gesprochen wird, welche Codes und Styles es gibt."
Er würde, so Frohoff, "nicht prinzipiell davon abraten, zu rappen. Was wir heute anders machen – nicht nur im Personalmarketing, sondern auch im Produktmarketing – ist, dass wir mit den Produktionsfirmen zusammenarbeiten, die auch für Marteria, Casper und andere Rap-Stars Videos drehen. Wir holen uns die Leute, die wirklich nah an den Stars sind. Diese wissen viel besser als die Marketing-Abteilung eines Unternehmens, was der angesagte Style ist. Und wir beziehen die Künstlerinnen und Künstler direkt mit ein. Was ist cooler als ein Kool Savas oder eine Shirin David, die auf ihre Art und Weise die Botschaften des Unternehmens erzählen?"
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