Die Causa 187
Es ist sowieso ein seltsames Ding mit dieser 187 Straßenbande. Die öffentliche Meinung um ihre Mitglieder ist nun schon ein paar mal signifikant gekippt. Als sie noch unbekannt waren, wurden sie belächelt oder ignoriert. Als der große Hype kam, wollten auf einmal alle die größten Fans sein und haben von ihren realen, kultigen Persönlichkeiten geschwärmt. Dieses Jahr weht der Wind eher wieder in eine andere Richtung.
Es mag mit der Unfähigkeit der Rapmedien und des Feuilletons zusammenhängen, sich irgendeinen Reim auf dieses Phänomen zu machen. Was zunächst passiert ist, dürfte ein Versuch des Haftbefehl-Treatments zu sein. Nachdem der nämlich mit "Kanackis" und "Blockplatin" ein paar Fragen aufgeworfen hat, wurde er kurz zum Lieblingsrapper aller Akademiker. Eine ganze Saison voller Thinkpieces später hatte er auf einmal artsy aufgebrezelte Videos, Color Grading von Prinz Pi und Songs namens "Depressionen Im Ghetto". Macht die Musik zwar nicht schlechter, aber die wirklichen Straßenrap-Kids haben sich eher von ihm abgewandt.
187 haben sich vom Feuilleton aber gar nicht erst domestizieren lassen. Klar haben sie einen Part für "Ahnma" bei den Beginnern dagelassen, aber im Grunde haben sie mit den Medien in positiven wie negativen Zeiten nichts zu tun haben wollen. Je klarer es wurde, dass alles Schleimen nichts hilft, fühlten sich die Hip Hop-Medien dieses Jahr wieder etwas sicherer damit, gegen die Straßenbande zu sein.
Dieser Kontext dämpft dann auch etwas die Heroik, die der neuen klaren Kante gegen die Gruppe innewohnt. Wenn man sich Teil einer Subkultur wähnt, die nicht gerade aus den Villenvierteln der Gesellschaft stammt, wie geht man dann damit um - wie sagte Yo Grandma Fromm es so schön - "wenn sich die Akteure dann auch im echten Leben als - Überraschung! - unfreundliche, nicht besonders helle Druffis herausstellen"? Blöd, irgendwie. Man will ja weder den Oberlehrer noch den Klassisten heraushängen lassen. Aber Gzuz hat auch noch niemand direkt einen Vortrag über Feminismus gehalten. Antworten sind nicht leicht zu finden. Vielleicht bringt die Zukunft ja mehr.
3 Kommentare mit 3 Antworten
Rich as fuck Was wollt ihr Bitcha‘s von mir?
Das du dich löscht liegt glaub ich im allgemeinen Interesse.
Eine anschließende Lobotomie des verkümmerten, verbliebenen Resthirns wäre darüber hinaus auch wünschenswert.
mei assis und prollz 4 life. wenns nid gerade dieser afrotrap scheiss ist, kann man es sich auch geben. aber wenn der gefahrene film halt zu groß und ausufernd wird... immer kollege charnell im hinterkopf behalten
gzuz ist ein ehrenmann. die typen sind wie sie sind und waren nie anders. glaube weiterhin das ein teil der medien nur beleidigt ist. bezeichnend dafür war doch wie sie den rooz seinerzeit mal fresh ignoriert haben, als dieser im backstage angeschleimt kam wie glipschiger aal...
Was macht ihn denn zum Ehrenmann? Dass man so ist, wie man ist, und immer so war, ist ja erstmal kein Verdienst. Musikalisch feiere ich Gzuz von denen ja am meisten, aber das Wort Ehrenmann wurde in den letzten Jahren im Deutschrap-Kosmos echt inflationärer gebraucht als jedes andere.