Doubletime: Happy Birthday, Hip Hop!

No Background Singer

Im Gegensatz zu Noname hatte Kaycyy vergangene Woche jedes Recht, seiner Frustration Gehör zu verschaffen. Nachdem er bereits für seine Zusammenarbeit mit Kanye auf "Donda" auf sämtlichen Streaming-Diensten keinerlei Credits erhielt, verwehrt ihm nun auch Travis Scott diese Ehre. Vergangene Woche erhielt dessen Album auf Spotify ein Update, wonach sämtliche Beteiligten als Features gelistet wurden. Nur Kaycyy nicht, der auf dem Song "Thank God" die Hook singt.

Auf Nachfrage seiner Fans auf Twitter, wieso das so sei und wie er sich damit fühle, reagierte er mit einem verärgerten Post, in dem er Travis direkt anging: "I'm not no background singer. Fuck Trav."

Y’all keep sending me these messages …

Y’all kno what I do .. !

I’m not no background singer …. ? fuck Trav!!! https://t.co/GzVVY4Z1V9

— Never Been So Sure…. (@kaycyy) August 2, 2023

Die Aufmerksamkeit, die ihm dieser Zwist verlieh, ließ sich der Sänger und Rapper allerdings nicht nehmen. Er nutzte die Situation, um seine neue Single "My Jeans" zu promoten. Auf deren Cover prangte kurzfristig erneut das Statement "I'm not no background singer", ehe er es wenige Tage später zu einem offiziellen Artwork änderte. Die Vermutungen, es könne sich um einen Disstrack an den Cactus Jack-Megastar handeln, stellten sich ebenfalls als falsch heraus.

Stattdessen macht Kaycyy da weiter, wo er auf "Utopia" aufgehört hat, und liefert verträumten Neo-Soul. Das klingt auch nicht schlecht, nur werde ich bei ihm einfach das Gefühl nicht los, dass seine artistische Vision und das, was er dann am Ende tatsächlich abliefert, meilenweit auseinanderliegen. Er gibt sich immer als kleiner Kanye, der neue Grenzen ausloten will, macht dann aber einfach nur relativ generischen Pop-Rap.

Selbst seine großartige, innovative EP mit Gesaffelstein verwässerte er in diesem Frühjahr mit vier neuen Tracks zu einem durchwachsenen kleinen Album, das die originalen drei Tracks "Okay!", "The Sun" und "Love & Hate" zu Glückstreffern in seiner weiterhin durchwachsenen Diskografie degradiert.