In My Calvins
Weniger lustig gestaltet sich der Backlash, mit dem sich FKA Twigs gerade herumschlagen muss. Für eine neue Calvin Klein-Kampagne zeigte sich die britische Sängerin, wie für die Modemarke nicht ungewöhnlich, fast nackt, lediglich mit einem Hemd bekleidet.
Für die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA), die kontrolliert, ob sich Marketing im Land an selbst auferlegte Standards hält, findet nun jedoch, diese Darstellung gehe zu weit, und verbannte das Foto aus der Kampagne des Mode-Giganten. Die Begründung: Twigs Pose würde sie als "stereotypisches Sexualobjekt darstellen" und fokussiere eher auf ihre körperlichen Merkmale als auf die Kleidung.
Twigs antwortete via Instagram: "Ich sehe hier nicht das 'stereotypische sexuelle Objekt', als das sie mich bezeichnen. Ich sehe eine wunderschöne, starke, schwarze Frau, deren unglaublicher Körper mehr Schmerz überwunden hat, als sie sich überhaupt vorstellen können."
Ich sehe da vor allem ziemlich schamlosen Sexismus, wenn man bedenkt, dass diese Fotostrecke hier ebenfalls Teil der Kampagne ist und laut der ASA vollkommen in Ordnung ist. Sideboob geht zu weit, aber die Unterbuxe unter die Arschbacke ziehen ist vollkommen akzeptabel, wer da etwas Sexuelles reininterpretiert, muss ja wirklich einen an der Waffel haben.
1 Kommentar
Finde es eh immer ein bisschen schwierig bei diesem Thema zu entscheiden, was angemessen ist oder nicht. In dem spezifischen Fall wird hier natürlich mit zweierlei Maß gemessen.
Auf der anderen Seite stoße ich immer mal wieder auf Influencerinnen, die halbnackt und in anzüglichen Posen Spiegel-Selfies hochladen, sich im Gegenzug beschweren, dass Männer darauf auf Männerweise in den Kommentaren einsteigen, zurecht natürlich, allerdings mit dem Argument bzw. der Deklaration, dass es Kunst sei und dementsprechend gar nicht sexuell zu lesen.
Das man als Mann keine gruseligen Thirst-Comments posten sollte ist klar, aber bestimmen zu wollen, was andere als sexuell sehen oder nicht, ist schlicht... unmöglich? Ich meine, es gibt genug Menschen, die Füße sexualisieren. Oder bestimmte Arten, sich zu kleiden. Man hat da im Endeffekt nur Einfluss drauf, sich nicht wie ein Creep zu benehmen, aber seine eigene Sexualität bzw. das, was man aufreizend findet, kann man jetzt nicht wirklich ausschalten.