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Ready Or Not

Wer in absehbarer Zeit auf eine Fugees-Reunion hofft, für den gibt es diese Woche allerdings noch bedeutend schlechtere Nachrichten. Nachdem Gründungsmitglied Pras Michel im Frühjahr seinen Prozess wegen Geldwäsche und krimineller Verschwörung antreten musste, sprach ihn nun eine Jury in den Anklagepunkten der Verschwörung, der Zeugen-Manipulation und der unterschlagenen Registration als Agent Chinas schuldig.

Diese Headline klingt erst einmal kurios genug. Wenn man sich genauer mit dem Fall befasst, wird man allerdings endgültig in der Theorie bestärkt, dass wir alle in einer Simulation leben.

Kurz gefasst: Michel war in den 1MDB-Skandal der malaysischen Regierung verwickelt. Der 1MDB-Fond sollte ursprünglich dem ökonomischen Wachstums Malaysias dienen, doch bereits 2016 flog auf, dass malaysische Business-Männer über Jahre hinweg Milliarden Dollar aus diesem Fonds geklaut und mittels Strohfirmen ins Ausland gebracht hatten. Der Banker Jho Low, der einer der Involvierten gewesen sein soll, bezahlte daraufhin Pras Michel dafür, die amerikanische Politik zu manipulieren und sein Involvement in diesen Skandal zu verschleiern. Auch mit Leonardo DiCaprio, der ebenfalls in dem Prozess aussagte, freundete sich Low an, nachdem er dessen Film "The Wolf Of Wall Street" mitfinanziert hatte.

Michel organisierte beispielsweise 2012 ein Fundraising-Dinner zur Wiederwahl Obamas, dessen Tickets er mit ausländischem Geld aus Malaysia zurückerstattete. Er selbst bekam unter anderem auch 20 Millionen Dollar, um Jho Low ein Foto mit Barack Obama zu organisieren. Des Weiteren bezahlte Low Michel für die Unterstützung der Trump-Kampagne. Er sollte dafür sorgen, dass die Untersuchungen des Justizministerium im Fall Low eingestellt werden.

Das Involvement in die chinesische Politik und der Vorwurf der Spionage rührt daher, dass Michel für Low dafür sorgen sollte, dass der chinesische Unternehmer und Dissident Miles Guo, der in China wegen eines anderen Betrugfalles gesucht wird, in sein Heimatland ausgeliefert werde.

Michel sagte vor Gericht aus, er habe nicht willentlich im Auftrag Chinas agiert. Er habe sich auf Anraten seines Anwalts 2017 mit einem chinesischen Minister getroffen und sei später selbst auf das FBI zugegangen, um sie über die Vorgänge aufzuklären. "I took it upon myself to report because I thought the FBI should know", sagte er.

Pras Michel drohen nun bis zu 20 Jahre Haft.

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