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Dogs Of Berlin

Liebe und Hass liegen ja oft näher beieinander als Liebe und Gleichgültigkeit - oder Gleichgültigkeit und Hass. Deswegen ist, vielleicht lernen es die Herrschaften Künstler auch noch irgendwann, ein heftiger Verriss einer Joah-geht-so-Review stets vorzuziehen. Insofern dürfen sich die Macher von Dogs Of Berlin heftig auf die Schultern klopfen: Der hanebüchene Versuch, auf den Erfolg von "4 Blocks" aufzuspringen, hat inzwischen schon so grottige Kritiken eingefahren, dass ich jetzt perverse Lust habe, das zu gucken. Hey, Rooz und Sinan-G "spielen" mit, was sollte da schon schief gehen, wenn nicht ... alles?

Klingt jedenfalls so: "Ein Machwerk, wie es Deutschland verdient hat", befindet Juri Sternburg bei Noisey. "Das jedem Marsmenschen vorgeführt werden sollte, der wissen möchte, was im deutschen Film so alles schief läuft. 'Dogs of Berlin' vereint alle Berlin-Klischees, die es gibt: Punker, Araber-Clans, Neonazis, Bullen und Prenzlauer-Berg-Muttis. Um nur ein paar zu nennen. An Klischees sei immer etwas Wahres dran, sagt man. Und dennoch gibt es hier nichts, was es wirklich gibt. Das muss man erstmal schaffen."

Daniel Krüger schreibt beim Musikexpress über "eine Produktion (...), die in puncto Peinlichkeit mit jedem Reality-TV-Format der RTL-Gruppe mithalten kann", "einen Totalausfall, den man dem Streaming-Riesen Netflix eigentlich nicht zugetraut hätte". "'Dogs of Berlin' zeichnet ein Bild von der Hauptstadt, das maximal abstoßend und menschenverachtend ist. Zusammengefasst sind in Marzahn alle Leute Nazis oder Asis, in Neukölln und Kreuzberg alle Migranten und deren Kinder mit Clans in Kontakt."

"Mal schimpft Katrin Sass als roboterhafte Nazi-Oma über die 'Schmutzfüße' in Deutschland, mal scheitert Rap-Influencer 'Rooz' beim Versuch, im Hintergrund der Szene auch nur einen glaubwürdigen Satz zu sagen."

Okay. Okay, okay, ihr habt mich. Mein Feiertags-Fernsehprogramm steht.

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