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Yesses!

Angenommen, ich dürfte für den Rest meiner Tage tatsächlich nur noch Aesop Rock hören ... ich würde wahrscheinlich doch die eine oder den anderen vermissen. Dass jedoch Kanye West zu den Künstler*innen gehören könnte, die mir fehlen würden, erscheint zunehmend unwahrscheinlich. Okay, meine Begeisterung für ihn hielt sich (anders als bei den Kollegen Gölz und Leier) ja doch stets in recht übersichtlichem Rahmen. Deswegen kann ich (anders als die Kollegen Gölz und Leier) vergleichsweise entspannt auf Yes jüngste Eskapaden gucken.

Andererseits: Es tut trotzdem weh - und damit meine ich nicht, dass er für "Vultures", sein Kollabo-Album mit Ty Dolla Sign, die Backstreet Boys beklaut:

Ungefragt, versteht sich. Man munkelt, die Boygroup habe keinesfalls ihre Einwilligung zur Verwendung ihres 97er-Überhits "Everybody" gegeben. Ob sie das tatsächlich müssen? Kein Plan, ich blick' die Rechtslage bei Covern und Samples schon lange nicht mehr.

Oder dass Kanye auf "Vultures" seine eigene Brut featuret, derlei Nepotismus ist ja inzwischen Standard:

Nö, am ekligsten find' ich spontan, dass er sich ästhetisch doch sehr offensichtlich ausgerechnet bei Burzum bedient, dem Black Metal-Projekt des komplett unbelehrbaren Neonazi-Mörders Varg Vikernes:

Passend dazu tritt er mit Zipfelmütz' im Ku Klux Klan-Style auf ... ey, gut, dass (anders als bei den Kollegen Gölz und Leier) gar niemand auf die Idee kommt, ich könne mich mit Yes jüngstem Machwerk weiter beschäftigen müssen, das fällt nun wirklich nicht in meinen Tanzbereich.

Dieser Yannik™ hat sich zum Glück auch schon aus der Deckung gewagt. "Klingt endscheiße", kommentierte er die ersten Hörproben. "Würde sehr gerne den einen Kanye-Verriss schreiben, um mir zu beweisen, dass ich es kann." Niemand, wirklich niemand hier, wird ihm dabei Knüppel zwischen die Beine werfen. Das könnte locker das Beste an diesem Album werden. "Vultures" erscheint - angeblich - morgen.

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9 Kommentare mit 5 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Alter ist das ein DRECK und die Lyircs sind selbst für Ye wirklich unterirdischer MÜLL. :lol:

  • Vor einem Jahr

    Find die Cover Anlehnung an Burzum noch am wenigstens schlimm. Find's bei Ye nur deshalb problematisch weil er ja auch wirklich dessen politische Ansichten vertritt. Das mal außen vor genommen, darüber hinaus ist es einfach nur ein Cover Art was von nem anderen Künstler inspiriert ist und da ist erstmal nichts schlimmes dran. Soweit sollte man Musik und Künstler schon noch trennen. Ist halt nen move den man mittlerweile auch hätte carti zutrauen können und würde ästhetisch ja auch passen. Bei all den Aussagen und Aktionen die Ye sich die letzten Jahre geleistet hat, sehe ich dieses Cover noch am wenigsten als problematisch an.

    • Vor einem Jahr

      Ja, dass Du als Fanboi, der jeden Schrott den diese Nazi-Hohlrübe fabriziert feiert, das "nicht so schlimm" findest, war klar. Trotzdem macht es die Sache objektiv nicht weniger ekelhaft.

    • Vor einem Jahr

      Deswegen sage ich ja auch dass ich dieses Cover bei jedem anderen Künstler nicht als sonderlich schlimm finde aber in dem Kontext und den Bezug den Ye dazu hat schon. Entweder interpretierst du absichtlich falsch oder bist einfach nur unfassbar lost.

  • Vor einem Jahr

    Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.

  • Vor einem Jahr

    Mir hat die Listening Session gefallen inklusive die Einlage von der Tochter. Politik, dies das, müsste ich rechechieren. Der ist mit einem Fuß in der Matrix und mit der anderem außerhalb.

  • Vor 11 Monaten

    "Everybody (Backstreet’s Back)" ist einer der besten Popsongs aller Zeiten, das hier macht nichts mit dem Original außer alles schlechter zu machen und Kanyes Lyrics sind urkomisch aber nicht im guten Sinne, da kann man echt nur betreten zur Seite schauen.
    Aber abgesehen vom Musikalischen hoffe ich, dass Kanye professionelle Hilfe bekommt und sich eine lange Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzieht.