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Playback? Geh' mir fort!

Sehr wohl geladen war dagegen Doechii, und um deren formidablen Auftritt hier noch einmal herzuzeigen, ist mir wirklich jeder Vorwand recht:

Beeindruckend, oder? Offenbar so sehr, dass Stimmen laut wurden, sie könne bei einer solchen Performance doch wohl unmöglich live gesungen haben. Denen, die ihr das unterstellen, hat die Swamp Princess aber zwei, drei Takte zu sagen, in aller Ruhe und Gelassenheit:

@iamdoechii_ Replying to @Michael Villalobos original sound - Doechii

"Ihr seid wirklich saudumm", schnauzt sie da. Was man da an einigen Stellen gehört habe, sei mitnichten vom Band gekommen, "Es war die Stimme meiner DJ, die einige Lines übernommen hatte, die ich nicht bringen konnte, weil ich damit beschäftigt war, einen Salto zu schlagen. Die komplette Performance war live. Ich war krank wie ein Hund, hatte Bronchitis und die Grippe, und hab' mir den Arsch ab-performt, an der Spitze einer Menschenpyramide. Man konnte sogar hören, wie zu Beginn meine Beads gegen das Mic klimperten. Lip-Sync mach' ich nicht, niemals. Kommt mir damit NIE WIEDER!"

Wenn sie nicht gerade sauer ist, ist Doechii aber das genaue Gegenteil. Nämlich zuckersüß:

@iamdoechii_

I’ve been having such a good time on tour and with Berlin being my first international stop I had to brush up on some German! Swamp, how’d I do?

original sound - Doechii
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1 Kommentar mit 10 Antworten

  • Vor 22 Stunden

    Sie darf das natürlich machen, weil her body her choice, und ich als Mann hab natürlich gar nichts zu zu sagen, und bestimmt ist das ein feministischer Akt und deshalb ohnehin nicht zu kritisieren blablabla etc. pp., but:
    Mich als Konsument turnt es total ab, dass so ein Killer MC in Unterwäsche über die Bühne hüpft. Die macht doch alles kaputt am Mic, ich versteh einfach nicht, warum es da diese ständige Sexualisierung braucht. Man stelle sich vor, Kendrick würde on stage Purzelbäume im Tanga schlagen. Einfach so. Weil ist halt so.
    Ich kanns einfach nicht feiern.

    • Vor 18 Stunden

      Ist auch Strange, weil ihre Performance und das Songmaterial in keiner Form irgendeinen Eros transportiert. Das ist ja eher so ein steriler Jugendstil Cheerleader Flex.

    • Vor 18 Stunden

      Vielleicht hat sie ja einfach schlicht und ergreifend Bock drauf?

    • Vor 17 Stunden

      @hrvorragend: Exactly. Wenn man jetzt in einer cupcakKe show Titten und Schwänze zu sehen bekäme, hätte das eine Kohärenz, okay, aber bei ihr?? Ich checks einfach nicht.
      Da würde mich auch echt mal Danis Meinung nzu interessieren.

      @bowbow28: Das sind die verfickten Grammys. Ich glaube im Traum nicht daran, dass da IRGENDWAS passiert, nur weil da jemand Bock drauf hat und schon gar nicht so was Zentrales wie das Bühnenoutfit der Performerin.
      Weiterhn glaub ich nie im Leben, dass eine derartige Ausnahmekünstlerin irgendetwas in ihr ästhetisches Gesamtkonzept einfließen lässt, weil sie gerade mal Bock drauf hatte.
      Selbst ich überleg mir 3x was ich anziehe, bevor ich mich auf ne Bühne Stelle, und ich perform vor 20 Knallköppen beim open mic anner Ecke.

    • Vor 17 Stunden

      Das sind halt die üblichen Mechanismen, die der Markt momentan verlangt.
      Was gibt es daran nicht zu verstehen?
      Wenn eine Doechii bei den Grammys auftreten und ihren Marktwert weiter steigern möchte, muss sie sich halt den Regeln unterwerfen.

    • Vor 17 Stunden

      neulich bei der open mic nacht...

      gueldi: heute trage ich ein ganz neues gedicht vor. es heißt "die agonie der selbstlosigkeit".
      zuschauer: ausziehen!!
      gueldi: leute, bitte. ich respektiere mich als künstler.

    • Vor 16 Stunden

      @ schwingi: geil, du warst auch da???

      @ fonzy: Ja, danke. Das war quasi genau der Punkt, über den ich mich hier echauffiert habe, aber danke, dass dus nochmal zusammenfasst.

    • Vor 14 Stunden

      Ok. Und was genau verstehst du dann nicht?
      Es ist ja nicht so, dass Doechii die Tori Amos des Hip Hops wäre und irgendwelche Erwartungen geweckt hätte, jetzt nur noch im Baggy Style aufzutreten.
      Sie hat ein gefälliges Album aufgenommen, das in erster Linie darauf ausgelegt war eine möglichst große Zuhörerschaft anzusprechen und versucht diese jetzt anscheinend mit einem streng durchstrukturierten Businessplan möglichst effektiv zu erweitern.
      Dass da, wie von dir angedeutet, irgendwas gegen ihren Willen oder von mir aus gegen ihre Überzeugung passiert, halte ich für ausgeschlossen.

    • Vor 10 Stunden

      @gueldi: aber ja, ich war im publikum und hab gehootet.

    • Vor einer Stunde

      Ich finde man sollte die Gegenfrage stellen: warum ist sonst keiner nackt? Nackt sein macht Spaß, aber meistens muss man sich anziehen. Nur die reichen und erfolgreichen können es sich leisten, dieser Freude ungehemmt nachzugehen. Ihr nicht-Outfit ist quasi ihre Goldkette.

    • Gerade eben

      @fonzy: Wo hab ich denn angedeutet, dass da was gegen ihren Wille geschehe??
      Ich hab lediglich gesagt, dass mich als Musikkonsument dieses Auf-Krampf-Ficki-Ficki-Mäßige, das mir ständig in die Fresse gedrückt wird, massiv abturnt und ich die Performance, anders als Herr Fromm, deswegen nicht so feiern kann.
      Nerven tut es mich deswegen, weil ich zum einen, wie
      hrvorragend oben auch gesagt hat, in ihrer Musik sonst keinerlei Link zu dieser sexualisierten Performance sehe (anders als bei z.B. Sexxy Red oder Cupkakke), da gibt es also eine ästhetische Inkohärenz für mich, die mich abfuckt.
      Zum anderen stimmte ich mit dir in der Frage, WARUM mir überall Auf-Krampf-Ficki-Ficki entgegen springt, absolut überein - und das fuckt mich auch ab. Dass Frauen aufgrund unserer Marktmechanismen immer noch gezwungen sind, diese Schiene zu fahren - es regt mich einfach auf. Sorry, can´t help it.
      Und ja, vielleicht hat sie da einfach Bock drauf, oder das is halt Feminismus, oder was weiß ich. Aber sorry, wer nicht den eklatanten Unterschied in der ästhetischen Kapitalisierung von männlich und weiblich gelesenen Körpern sieht, muss wirklich unter einem Stein leben. Das is ja so offensichtlich, dass es schon fast peinlich ist, sich drüber aufzuregen.