Gebäre das Gold
Ebenfalls beschissen ist diese neue Single von Katja Krasavice. Aber immerhin ist "Reiche Tante" so kernbescheuert und tacky, dass es unglaublich unterhaltsam ist. Cr7z könnte das niemals.
Grundsätzlich: Ich finde die Idee gut, einen Track darüber zu machen, keine Kinder zu wollen. Ehrlich jetzt, eigentlich schubst sie hier in meinen Augen definitiv ein paar heilige Kühe, die mal geschubst gehören. Trotzdem ist halt klar, dass sie erwartet hat, dass das jetzt der übertriebene Ragebait-Trigger sei, der sie rapide wieder auf den Kompass der Popkultur bringen wird.
Es beruhigt mich ein kleines bisschen, dass es - wenn man sich wirklich sehr, sehr anstrengt - noch irgendwie möglich ist, Musik zu machen, die zu beschissen ist, um via Outrage-Marketing Erfolg zu haben. Denn, wow, dieser Song klingt komplett nach Arsch. Ich habe selten Autotune gehört, das so sehr damit strugglet, irgendein Gefühl von Melodie zu produzieren.
Ich weiß außerdem sicher, die Hookmelodie ist von irgendetwas interpoliert, aber es fällt mir gerade nicht ein, weil es wirklich so barely wie eine Melodie klingt. Ich habe das drängende Gefühl, ich weiß, woher, aber vor allem weiß ich, dass im deutschen Pop einfach keine neuen Melodien mehr geschrieben werden. Dass der Beat dann klingt wie eine noch (!) billigere Variante von "Welcome To St. Tropez", ist der letzte Nagel in diesem Sarg. Ich bewundere den Willen des Videos, mich mit allem möglichen Ekel und aller weirden Ästhetik irgendwie offenden zu wollen. Aber leider ist nichts daran offensiver als der Klang des Songs.
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