Mumble Rapper vs. Lyricist
Sorry. Werden wir jetzt wieder ernst? Vin Jay scheint es jedenfalls ziemlich ernst zu sein, mit seinem Anliegen, die Überlegenheit von (klassischem) Lyricism gegenüber diesem (neumodischen) Mumble-Rap zu demonstrieren. Das Video ist zwar schon ein bisschen älter, ist mir aber gerade erst untergekommen. Was soll ich sagen? Finde, dass der Schuss nach hinten losgeht.
Fraglos ist coole Technik cool und noch cooler, wenn man darüber hinaus noch etwas zu sagen hat. Aber hat das jemals irgendjemand bestritten? Was soll überhaupt dieses ständige Entweder-Oder? Kann man nicht beide Spielarten nebeneinander koexistieren lassen und einfach das hören, das einem etwas gibt? Oder (verrückter Gedanke!) am Ende beides? Das Niedermachen der nächsten Generation wirkt halt immer ein bisschen hängengeblieben, egal, wie technisch versiert da niedergemacht wird.
Außerdem landet die Mumble-Seite in diesem Track mindestens an zwei Stellen Wirkungstreffer: "We ain't even kill it, it has evolved" pariert den ollen Vorwurf "Ihr macht Rap kaputt!" doch ziemlich gut. Aber den Sack zu macht eine andere Zeile: "Homie, that's all that they want." Weil es offensichtlich stimmt.
2 Kommentare mit 3 Antworten
Ich ziehe "klassichen" Rap immer und auf jeden Fall Mumble-/Autotune-/Cloud-/whatever-/rap vor. Klingt in meinen Ohren einfach ultra hängengeblieben.
Übrigens ist die Kritik an der nachfolgenden Generation und deren Stil auch kein unbekanntes Phänomen im Rap, also auch Teil davon. Die Alten wollen nicht weichen, aber die Jungen wollen hoch.
War diesselbe debatte schon 1998 bei puffy, 2003 bei 50 und 2008 bei weezy?
98 bei Puffy? Was soll es da für eine Debatte gegeben haben?
Ich kannte Leute, die hätten damals, als Nas mit Puffy "Hate me know" gemacht hat, beinahe ihre Illmatic Platten rituell verbrannt. Gott macht einen Track mit Mr Sellout- kann-nicht rappen-machts-aber-trotzdem-einfach. Große Sinnkrise in Rucksackhausen.
Stimmt ja, die ganzen "Kommerz" - Vorwürfe... War zu sehr vom Sound usw ausgegangen.