More Pressure
Aktualisieren müssten wir dringend auch das Porträt von Kae Tempest, da hat sich in den letzten Jahren ja doch einiges getan. Den perfekten Anlass dazu liefert Kae jetzt allerdings selbst: Für April ist ein neues Album namens "The Line Is A Curve" angekündigt. Eine erste Single gibt es schon, dafür hat sich Kae Tempest Brockhamptons Kevin Abstract ins Boot geholt:
Rick Rubin soll Brockhampton im Studio Tempests Album "The Book Of Traps And Lessons" vorgespielt haben, woraufhin die Crew den Kontakt suchte, um sich für die Inspiration zu bedanken. "The Line Is A Curve" wiederum ist von Tempests Theaterstück "Paradise" inspiriert, das große Thema der Platte sei, so ihre Urheber*in, das Loslassen:
"Das Loslassen von Scham, Angst und Isolation und sich stattdessen der Kapitulation hinzugeben. Die zyklische Natur der Zeit, des Wachstums und der Liebe zu akzeptieren. Dieses Loslassen ist hoffentlich auf der gesamten Platte zu spüren. In der Musikalität, der Instrumentierung, in Text, Ausdruck und Covergestaltung. In der Art und Weise, wie es endet, wo es beginnt, und beginnt, wo es endet. Während meines gesamten kreativen Lebens habe ich mich nach dem Rampenlicht gesehnt und mich darin hoffnungslos unwohl gefühlt. Bei den letzten Platten wollte ich komplett von den Albumcovern, aus den Videos und den vordergründigen Aspekten dieser Industrie verschwinden. Vieles davon hatte mit meiner Scham zu tun, aber ich verbarg sie hinter dem aufrichtigen Wunsch, dass meine Arbeit für sich selbst spricht, ohne dass ich im Vordergrund stehe und das, was sich für mich so einzigartig und heilig anfühlt, zur Ware mache. Manchmal ärgerte ich mich darüber, dass ich mich selbst präsentieren musste, um meine Arbeit zu präsentieren. Aber dieses Mal verstehe ich es anders. Ich möchte, dass die Leute sich von mir, der Person, die diese Platte gemacht hat, willkommen geheißen fühlen und ich habe einige meiner leichteren Bedenken fallen gelassen. Ich fühle mich gefestigter in dem, was ich zu tun versuche, wer ich als Künstler:in und Mensch bin und was ich zu bieten habe. Ich empfinde weniger Scham, weil ich mich nicht mehr vor der Welt verstecke. Ich wollte mein Gesicht zeigen und mein Traum war, dass es Wolfgang Tillmans sein würde, der das Porträt macht."
Noch keine Kommentare