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An die Front - wegen einer Socke

Solche Geschichten führen immer wieder brachial drastisch vor Augen, dass Rede- und Kunstfreiheit tatsächlich Güter sind, deren Wert man gar nicht hoch genug schätzen kann und die mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, einfach mal verdammte Bürger*innenpflicht ist. Stellen wir uns also BITTE geschlossen gegen das braune Gesindel, das ja tatsächlich schon emsig Deportationen von Zugewanderten und Andersdenkenden plant. Wenn wir diese Seuche nicht eingedämmt kriegen, haben wir hier wirklich bald russische Verhältnisse.

Im November trat in Putins Zarenreich ein Gesetz in Kraft, das "LGBTQ+-Propaganda" unter Strafe stellt. Zu denen, die die Folgen davon am eigenen Leib zu spüren bekamen, zählt Vacio. Dafür genügte schon zu viel nackte Haut: Der Newcomer-Rapper besuchte im Dezember eine Party in Moskau. Passend zum ausgegebenen Motto "Halbnackt" trug er dabei lediglich eine Designersocke, und die nicht am Fuß. Schwulenpropaganda, schrie das frisch geänderte Gesetzbuch, der Musiker landete hinter Gittern.

Scheiß drauf, ließ Vacio zunächst noch unbekümmert wissen. Er werde den Zwangsurlaub eben nutzen, um zu trainieren und zu lesen. Nun kam es aber dicker: Wie das Nachrichten-Netzwerk Nexta berichtet, wurde der Rapper nach 15 Tagen Haft einer Rekrutierungsstelle vorgeführt. Sehr denkbar also, dass sein Partybesuch für ihn an der Front in der Ukraine endet. Sagte ich es heute schon? Uff!

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