Massiv vs. M'Barek
Okay, genug Zeit geschunden. Bringen wir das Thema hinter uns, das diese Woche (wieder einmal) die Nachrichten beherrscht: Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt in Nahost ist erneut eskaliert. Wieder fliegen Raketen, wieder toben Lynchmobs durch die Straßen, wieder sterben sinnlos Palästinenser*innen wie Israelis. All das geschieht in einer historisch derart verworrenen politischen Gemengelage, dass ich mir Schuldzuweisungen oder auch nur Aufdröselungsversuche nicht ansatzweise zutraue. Auf eine Aussage, wie sie Schauspieler Elyas M'Barek getätigt hat, könnte man sich aber doch verständigen:
Stoppt Antisemitismus!
— Elyas M´Barek (@Elyas_MBarek) May 17, 2021
... sollte man meinen. Doch: nix da! Diese eigentlich doch wirklich nicht angreifbare Zwei-Worte-Forderung trat einen Sturm der Entrüstung bei denen los, die das offenbar unbedingt als eine Parteinahme für Israel und die Politik Benjamin Netanjahus deuten wollen. Darunter, wie es aussieht (den Originalpost find' ich leider nirgends) Massiv:
"Du warst dir zu schade, was Schönes für deine Geschwister zu schreiben? Damit kannst du nicht punkten bei deiner scheinheiligen 'bayrische Filmpreis'-Welt? Es macht mich traurig, dass du genau jetzt dich dafür entscheidest, lieber diese Karte zu spielen, anstatt an unserer Seite auf die unterdrückten Menschen hinzuweisen? Du hast Recht, stoppt den Antisemitismus, aber ich betone: Stoppt auch die minimale Wasserzufuhr in den Gaza zu versalzen. Stoppt die gezielte Täuschung, uns alle als radikal darzustellen, stoppt das Töten unserer Kinder."
Und er legte noch nach: "Du weißt genau, was du machst, du bist alles, aber nicht dumm. Diese Aktion zeigt mir nur, wie gleichgestrickt deine ganze Szene ist. Kreischende Fans sind dir wichtiger als weinende Babys."
M'Barek allerdings wehrt sich und stellt klar: "Massiv, mein Lieber. Ich spreche mich hier klar und eindeutig gegen Antisemitismus aus. Period. Genauso, wie ich mich gegen Rassismus oder jede andere Form von Diskriminierung aussprechen will. Ich möchte mir nicht anmaßen, ein Urteil über einen unsäglichen, Jahre andauernden Nahost-Konflikt zu fällen. (...) Ich bin es nur leid, dass immer wieder stereotype Feindbilder beschworen werden und so viele Menschen auf allen Seiten leiden, die nichts dafür können, ich wünsche mir Frieden und ein menschliches Miteinander. Toleranz und Respekt für jeden, kein Hass."
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