Zu nahe an der Wahrheit
Wie komme ich nur auf Bushido? Na, ist ja auch egal. Den Zoff mit Fler um die Marke "Carlo Cokxxx Nutten" mag er gewonnen haben, gegen Flers Steigbügelhalter Rooz dagegen zog Herr Ferchichi vergangene Woche vor Gericht den Kürzeren. Per Eilantrag bekam er untersagt, Rooz (wie in "King Sonny Black") weiterhin eine "Missgeburt" zu nennen. Bei Verstößen drohen Bushido hohe Geldstrafen oder sogar Gefängnis.
Die Zeile aus "Blei", der zufolge "deutscher Hip Hop ... ein Haufen Scheiße, so wie Rooz' Gene" sei, dürfte demnach ebenfalls nicht von der Kunstfreiheit gedeckt sein - paradoxerweise wohl, weil sie zu nahe an der Wahrheit liegt: Da Rooz tatsächlich an einer Autoimmunkrankheit leidet, handele es sich bei Verweisen darauf um unzulässige Diskriminierung Behinderter.
Gegenüber hiphop.de erklärte Rooz, warum er sich für rechtliche Schritte gegen Bushido entschieden hatte:
"Anfangs habe ich das sportlich gesehen, aber mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es nur noch darum geht, auf meine Krankheit zu verweisen. Als er anfing, von Genen und Genfehlern zu rappen, um mich zu diffamieren, war für mich eine Grenze überschritten. Normalerweise würde man gerade in der Hip Hop-Szene den Rechtsweg vermeiden, weil Battlen und Beleidigen zum Sport unserer Hip Hop-Kultur gehört. Aber seit ich in der Szene aktiv bin, bekomme ich mit, dass Bushido gegen andere gerichtlich vorgeht. Er hat zwei Sachen in die Szene gebracht: Rücken und Anzeigen. Deshalb konnte früher niemand gegen ihn gewinnen. Mit Bushido ist das kein Sport, er ist ein Unterdrücker. Ich habe auch keine Möglichkeit gesehen, mich privat mit ihm zu einigen. Ich überlegte also, was ich machen könnte und bin dann zum Anwalt gegangen."
Uff. Bevor mir zu dieser Story noch irgendetwas Justiziables entfleucht ...
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