Gebratener Reis und Knödelrapper
Gerade waren wir aber noch in Atlanta, und von Atlanta nach Houston ist es nicht weit ... denkste von hier aus. Die beiden Städte liegen allerdings doch knapp 1.300 Kilometer auseinander. Egal, ist alles dreckiger Süden, deswegen machen wir noch kurz den Umweg. Ich möchte euch nämlich dringend diese Geschichte hier ans Herz legen: Eher zufällig kam Autorin Alana Dao dahinter, dass ihre Familiengeschichte eng mit der möglicherweise am häufigsten in Rap-Tracks erwähnten China-Restaurantkette verquickt ist. Ihre Großeltern hatten das Lokal einst eröffnet, in den 1980ern jedoch verkauft - ehe Timmy Chan's sich zu einem Imperium für gebratenen Reis und Chinese Chicken auswuchs. Lest ihre Spurensuche bei bittersouthener.com, sie ist ganz wunderbar.
Unzählige Rapper, natürlich hauptsächlich solche aus Houston, referierten bereits auf Timmy Chan's, darunter Bun B und Paul Wall. Der riesige Parkplatz des Lokals avancierte zum Treffpunkt, erinnert sich DJ Dirty Dave: "Car culture ist untrennbar mit Houston verbunden. Dein Auto ist die Erweiterung deiner Persönlichkeit. (...) Am Wochenende nahmst du dein Auto, holtest dein Mädchen ab, dann gingt ihr vielleicht noch ein paar neue Klamotten kaufen, in den Plattenladen, um ein Tape zu holen, und dann fuhrt ihr rüber zu Timmy Chan's, habt Wings und Nudeln bestellt und ein paar frittierte Kekse. Das war unser Platz, unser Dreh- und Angelpunkt. Dort hat dich keiner blöd angemacht, und es war der perfekte Platz, um die Karre dort zu parken und die Musik so laut aufzudrehen, dass die Wände gewackelt haben."
Der Text führte unmittelbar zum nächten lesenswerten Artikel, diesmal bei The Cleaver Quarterly: Der mit "Dumpling Rappers" überschriebene Text dröselt Verweise auf chinesisches Essen in Raptexten auf. Hand hoch, wer jetzt immer noch keine Lust auf gebratenen Reis hat.
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