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Solidarisch

Wenn man in Zeiten wie diesen allzu tief in Facebook-Kommentare eintaucht, wähnt man sich unter Amöben, Pantoffel- und Rädertierchen aber ohnehin in anregender Gesellschaft. Nicht zu fassen, in welchem Ausmaß einem da Ignoranz, Dummheit, Neid und Schisshasentum entgegenquellen. Kein Tag ist in der vergangenen Woche verstrichen, an dem ich nicht fassungslos ob irgendwelcher Meldungen von brennenden Notunterkünften, Messer-bewehrten Eindringlingen in Flüchtlingsheimen und (Himmel, hilf!) in der S-Bahn angepinkelten ausländischen Kindern lese. Darunter feiert sich der Mistgabel-Mob als die Retter des christlichen (!!) Abendlandes. Dann klappste den Rechner zu, stehst auf, gehst raus, steigst in deiner idyllischen Postkartenstadt in den Bus, und bezeugst, wie dort ein Mann lauthals in Richtung vierer dunkelhäutiger Jungs raunzt: "Die Scheißneger sind auch schon überall."

... WHAT?! Die Scheißrassisten sind jedenfalls zweifellos überall. Man möchte den halben Tag weinen und in der restlichen Zeit Steine werfen. Beides keine Lösung - und sicher keine Hilfe für die, die ohnehin schon alles verloren haben und sich dann bei uns von rechtsenthemmtem Pöbel begrüßen lassen müssen. Mir ist jedenfalls gerade jede Aktion recht, die meinen angeknacksten Glauben daran nährt, dass in diesem Land noch eine ganze Menge anständige Menschen zu Hause sind.

Megaloh, Amewu, Kafvka, Kobito und Lenki Balboa tun was: Sie geben am 10. Oktober im Cassiopeia in Berlin ein Soli-Konzert. Der Erlös der Veranstaltung geht an zwei Hilfsprojekte: Flüchtlinge Willkommen vermittelt bundesweit geflüchtete Menschen in Wohngemeinschaften. Der Verein Hellersdorf hilft operiert lokal und unterstützt eine Notunterkunft in Marzahn-Hellersdorf.

Tickets gibts hier. Teilen, verbreiten, Leute einladen, hingehen. Auf!

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