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Donde estas?

Ach, komm, wenn wir schon in der Stimmung zu pöbeln sind, dann hören wir uns doch gleich auch den neuesten EstA-Song an. Diesen Dude aus dem Saarland kenne ich jetzt seit nunmehr zehn Jahren, als er 2012 im VBT das Finale erreicht hat, und ich hasse seine Musik ziemlich ununterbrochen. Also - Eike, auch wenn du das liest - nimms nicht böse, du könntest an diesem Punkt Mozarts Neunte Symphonie, Teil 2 droppen und ich würds wohl nicht wertschätzen.

Aber trotzdem habe ich irgendwie immer ein bisschen für ihn gerootet. Vielleicht, weil seine Stimme inzwischen so vertraut klingt, oder weil ich ihn nun seit Jahren beim Strugglen beobachte, diese Rapkarriere nochmal und nochmal anzuschieben. Insgeheim wünsche ich mir ja auch ein bisschen, dass er irgendwann mit dem geilen Song und der wirklichen künstlerischen Entwicklung um die Ecke kommt. Und wenn ich ihm auf "Schleudersitz" für etwas Kudos geben muss, dann dass er auch nach all der Zeit noch hungrig klingt. Der Typ will diese Karriere und er malocht dafür.

Ich glaube einfach, dass er Sound-mäßig irgendwie noch einmal zurück ans Reißbrett muss. Er will hier auf gefühligen Selbst-Reflektions-Track setzen und spricht über Expartnerinnen und seine eigenen Schwächen, aber rappt trotzdem alles mit derselben Battle-Stimme wie 2012, die melodischen Parts klingen auch zu clean. Der Junge will gleichzeitig Pop und Rap machen und erwischt beides nicht. Dass der Beat generisch wie Sau klingt, hilft dann auch nicht gerade.

Mir persönlich fehlt an seiner Musik der Wille, etwas wirklich Neues zu machen. Immer schon. Er hat immer diese "I wanna fit right in"-Energie gehabt, nie Mut gezeigt, irgendwie aus dem Status Quo auszubrechen, und musikalisch funktioniert das (wie wir vor zwei Slides gelernt haben) nur, wenn ein Major dich signt. Aber wenn er schon independet grindet, dann muss er etwas ein bisschen weniger Gesichtsloses droppen. Komm schon, EstA. You can do it! Ich glaube an dich!

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Doubletime Oxxxymiron gegen Putin

Aus Protest cancelt der russische Rapper Auftritte in Moskau und St. Petersburg. Hanybals Rückkehr. Gang-Schlachten in Amerika. Pöbeln gegen SDP.

1 Kommentar

  • Vor 2 Jahren

    Das Problem mit Battle-Rappern ist, dass sie sich halt Antrainieren beim Texte schreiben stark methodisch vorzugehen. Nicht, dass es tatsächlich immer so geschieht, aber jedem Battle-Text liegt ein Konzept mit Punkten vor (= die Schwächen des Gegners), dass irgendwie mit Punchlines Stück für Stück abgehakt wird. Das funktioniert in einem Rap-Battle auch sehr gut, nur halt nicht im künstlerischen Rahmen, da wirken solche methodischen Ansätze eher zu steril und uninteressant.

    Das ist mir am meisten bei dem BattleBoi Basti Album "Pullermatz" aufgefallen, wo jeder Song irgendwo ein Thementrack war. Aber anstatt dass sich den Themen auch auf eine emotionale Art und Weise genähert wurde, hörte man halt nur irgendwelche Wortspiele. Es kam einfach so rüber, als würden statt Gegner nun eben jene Themen gebattled werden. Anstatt, dass sich der Battle-Rapper fragt: "Wie kriege ich meine Emotionen am besten rübergebracht via Text UND Performance?" kommt es eher so rüber, als wäre sich gefragt worden, was die beste Punchline zu Depressionen oder das beste Wortspiel auf Selbstzweifel ist.

    Darüber hinaus picken sehr viele Battle-Rapper einfach schlechte und vorhersehbare Beats. Zweckgebunden können auch langweilige und monotone Instrumentale ihre Wirkungen auf einem guten Disstrack entfalten (s. Ether von Nas), aber in der "richtigen" Kunst fällt das auf.

    Es gibt tatsächlich nur wenige, die beides schaffen. Weekend und 3Plusss machen ja noch Musik, die man tatsächlich als Musik zählen kann, die auch ohne einen Gegner unterhalten und Emotionen und Gefühle transportieren. Lance Butters auch. Die meisten anderen waren aber ohne den VBT-Kontext einfach nicht interessant.

    Und EstAs stärkste Songs außerhalb vom Battlerap sind tatsächlich die, wo er nicht einen auf emotionalen Typ macht. Seine Arroganz hat immer gut funktioniert.