Wer will das Visions-Cover?
Die Post-Echo-Debatte um Antisemitismus im Hip Hop brannte unerwartet kurz. Vielleicht nicht total unerwartet, aber ein bisschen mehr hatte man sich schon davon erhofft. Zumindest ist die Selbstkritik auf diesem Themenfeld einigermaßen schnell wieder zum Status Quo zurückgekehrt.
Deshalb greifen jetzt andere Parteien zum Mikrofon, um einmal ganz groß auszuholen: Das Rock-Magazin Visions titelt in der aktuellen Ausgabe mit den Leitfragen, wo denn im Battlerap die Kunstfreiheit ende und ob nicht eventuell sogar über Zensur neu diskutiert werden müsse.
Persönlich habe ich das Heft leider noch nicht in die Hände bekommen, deswegen das hier nur als Public Service Anouncement. Dass nämlich ausgerechnet die Donots Pate für die Recherche stehen sollen, stellt einen ohnehin genrefremden Artikel nämlich unter einen eher zweifelhaften Stern. Aber wer weiß, die Damen und Herren von der Visions werden sich schon etwas dabei gedacht haben.
3 Kommentare mit 5 Antworten
Visions struggelt wahrscheinlich wie alle anderen Magazine an sinkender Auflagenquote und Abozahl, da ist so eine politische Positionierung durchaus sinnvoll.
Jetzt haben die coolen Indie Kids (die mittlerweile alle 30+ sind und alten Zeiten nachjammern) wieder einen guten Grund zu cool für HipHop zu sein, sich durch den Kauf des Magazins zu positionieren und beim nächsten vegetarischen Curry bei Studentenfreunden darüber zu diskutieren.
Win-Win-Situation für die Indie-Filterblase also.
Hmm, joar, klingt schlau und wohldurchdacht, was du da schreibst, prima aus der eigenen Filterblase ausgebrochen und über den Tellerrand geschaut. Hut ab. Macht natürlich Sinn, bei sinkender Quote und Abozahlen, wie von dir checkermäßig klug unterstellt, auf das Themenfeld Politik zu setzen, weiß ja jeder, dass das der heißeste Scheiß ist um Leser, v.a. von Musikmagazinen zu gewinnen oder bei der Stange zu halten. Und dann dachte ich immer die richtig coolen, sind die geilen Hip Hop Kids, so mit echter credibility und so. Aber hey, um im Klischee zu bleiben, macht bestimmt Spaß, wenn man gerade mit seinen harten Gangsta Bros ein paar Kids abgezockt hat, ein paar Bitches zerfetzt und das ganze Testosteron und die eigene hedonistische Geilkheit einem aus den Ohren raqusläuft, sich über Menschen lustig zu machen, die ernsthaft ein Problem in der Gesellschaft sehen und dies auch mal, wohlwissend ob dem Hohn der krassen Ballerer und Gs, thematisieren, weil in der eigenen Blase ja nichts passiert und alles ok ist...fetter Scheiß, Junge.
Kein Plan, was dein Beitrag mit seinem oder überhaupt mit dem Thema zu tun hat, da es hier um Battlerap geht und nicht um Gangstarap, aber was dieses Vision Magazin, von dem ich noch nie gehört habe, da macht, ist einfach Mal richtig unreflektierter Müll.
"aber was dieses Vision Magazin, von dem ich noch nie gehört habe, da macht, ist einfach Mal richtig unreflektierter Müll."
Du hast die Ausgabe also schon gelesen, nehme ich an? Magst du vielleicht ein bisschen mehr ins Detail gehen, was genau du daran unreflektiert findest?
@ nicht der Mundi: was...noch nie was von "Visions" gehört oder gelesen ?
Mundi liest nur LAUT.DE und kauft seine Boxen bei TEUFEL.
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.
Genau, gebt es diesem antiwelt Hiphop. Diesen nachthemdentragenden Baggygoldkettenkiffern, den alphabejackten Bartalis mit AirMax-Muslima 2Meter im Schlepptau, den fördereingeschulten Trainingsanzugsjockeln mit gebogener Capital-Cap. Zielscheibenzielgruppe von Revolverheldblättchen wie der der (De?)Visions. Leute, die antisemitische Battlerapports feiern (oder antisemitische Battlerabbis? Da blickt doch keiner mehr durch). Alle diese fehlgeleiteten Seelen benötigen dringend eine gesalzene Basspredigt.
Für Recherche und Qrchiv gibts ja immerhin paar neureiche Bauernjofpunks, die seit Jahren per Labeldiktat auf Deutsch singen müssen.
Ich glaub an euch. Tamam Tamam