Oktober: Alben / International
Dieser Yannik™: Dann ist es jetzt wohl endgültig an der Zeit, um über Kanye zu reden. Wisst ihr was? Ich bekreuzige mich und trete zur Beichte: Ich mag "Jesus Is King". Ich mag es wirklich gern. Ich finde den Vibe abenteuerlich, absurd und musikalisch verdammt spannend, ich finde Kanyes Performances haben hier etwas Rohes, und sobald man sich einmal an das Pacing dieses seltsamen, fragmentierten Albums gewöhnt hat, gibt es auf "Jesus Is King" verdammt viel zu entdecken. Ist es sein bestes Album? Sicher nicht. Vielleicht finde ich selbst auch all seine anderen Platten ein My bis deutlich besser. Aber trotzdem verbuche ich sein experimentelles, unfertiges Gospel-Werk als eins der Alben, das ich 2019 am häufigsten gehört habe und das mich reizt, es immer wieder noch einmal zu spielen. Habe ich es mir nur schöngehört? Vielleicht. Kann ich nicht beantworten. Aber meine Freude an der Musik war real und ich werde mich weiter mit jedem Kommentator prügeln, der meinen Boy Kanye verunglimpft. Das ist nämlich nicht sehr Christ-like.
Yo Mama Fromm: Ich werde mich im Sinne der Besinnlichkeit also schön hüten, Kanye zu verunglimpfen. Warum sollte man das überhaupt tun? Ganz von seiner Musik abgesehen, schießt der sich doch jede Woche zweimal selbst mit irgendeiner dummen Äußerung oder Aktion ins Knie. Ich hab' da eher Mitleid. Vor allem auch mit den Fans, die haben es ja wirklich fast so schwer wie die von Morrissey.
Kanye hin oder her: Ich hab' diesen Monat sowieso in der irgendwie angenehmer durchgeschossenen Gesellschaft von Danny Brown zugebracht. Dessen "Uknowhatimsayin¿" hat mir wieder einmal vor Augen und Ohren geführt, dass das schon einer ist, der in des ODBs wahnsinnige Fußstapfen treten kann. Wenn das überhaupt jemand kann.
2 Kommentare
Hast du dich bzgl Kanye nicht schon genug als Jubelperser geoutet, Yannik? Das Album ist und bleibt Kernschrott und Kanye sollte dringend jemand helfen!
Mit Yannik muss sich niemand mehr prügeln, der ist mit seinem Musikgeschmack schon genug geschlagen.