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Stolz - worauf?

Ja, manchmal kommt es anders, als man denkt, und ganz manchmal findet man sogar bei rap.de einen wirklich lesenswerten Artikel. Kaveh Ahangar nimmt Eko Freshs "Domplattenmassaker" zum Anlass, um bei den Kollegen über nationalistische Töne im Deutschrap zu schreiben und dabei reichlich Fragen aufzuwerfen:

"Ich bin für internationale Solidarität statt Patriotismus. Wieso sollte ich stolz auf ein Land sein, das als viertgrößter Waffenexporteur der Welt an mehreren Kriegen beteiligt ist und durch Bombardierungen den Tod zahlreicher unschuldiger Zivilisten, wie z.B. in Afghanistan, zu verantworten hat. Warum sollte ich stolz auf einen Staat sein, der Geflüchtete diskriminiert und eine neoliberale Politik verfolgt, die Millionen von Menschen im In- und Ausland der Ausbeutung und Willkür der Konzerne aussetzt? Warum sollte ich stolz auf ein Land sein, das seinen Wohlstand auf Kosten des globalen Südens aufrecht erhält? Ein Land, in dem die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Warum sollte ich stolz auf eine Regierung sein, die zusammen mit den Mainstreammedien, eine Politik betreibt, welche die Armen gegeneinander ausspielt und die faschistische Tendenzen der Mehrheitsbevölkerung verstärkt? Warum sollte ich stolz auf ein Land sein, in dem jeden Tag ein Mensch Opfer rechter Gewalt wird, täglich mehr als drei Asylunterkünfte angezündet werden und seit 1990 hunderte von Menschen von Rassisten getötet wurden? Warum sollte ich stolz auf ein Land sein, in dem jedes Jahr 400.000 Männer Sexurlaub machen oder 8.000 Frauen im Inland vergewaltigen? Warum sollte ich stolz auf ein Land sein, in dem nicht-weiße Menschen schwieriger an Jobs, Ausbildungsplätze, Wohnungen und Freizeitmöglichkeiten herankommen?"

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2 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 8 Jahren

    von welchem land spricht der eigentlich? wusste bisher gar nicht das in persien so oft asylunterkünfte brennen und das mesopotamier dauernd in den sexurlaub fliegen. warum geht er nicht einfach nachhause wenn er sich hier so unwohl fühlt? manchmal schäm ich mich selbst für meine schwarzen haare

    • Vor 8 Jahren

      Auch wenn ich die Aufzählung übertrieben finde: Was die Kaczmareks gestern waren, sind die Ahangars heute. Deal with it. Macht vieles einfacher. Integration sollte nicht nur Bückertum sondern auch freie Meinungsäußerung beinhalten.

    • Vor 8 Jahren

      nun, soll er doch seiner meinung haben. finde es nur verwerflich, wenn er auf der einen seite pegida und konsorten kritisiert, im gegenzug aber mit populistischen gegenpol klassikern ums eck kommt, wie zb. den automatisch benachteiligten migranten und den zivilisten in afghanistan...vieles was er schreibt ist schlichtweg falsch und dient nur dazu die eh schon vorhandenen gräben zu vertiefen

  • Vor 8 Jahren

    HAHAHA, was für eine Scheinmoral. Gutmenschengegenseite von "they took 'er jobs!"

    Weiters aus dem Aritkel: "Ich stelle die These auf, dass es in keinem anderen Land des Westens eine Rap-Szene gibt, in der konservatives, nationalistisches, patriotisches oder rassistisches Gedankengut so stark im Untergrund und Mainstream verankert sind und von der Mitte der Gesellschaft gefeiert werden wie in Deutschland."

    Zählt HC Strache als Rapper? Dann wäre die Hypothese nämlich bereits widerlegt :lol: