Deutsche Cardi B?
Fangen wir doch gleich mit dem wahrscheinlich kontroversesten Beispiel an. Katja Krasavice hat einen neuen Song am Start, der mal wieder gnadenlos die YouTube-Trends dominiert. Er heißt "Pussy Power" und ist tatsächlich ziemlich gut ... irgendwie, vielleicht. Bevor ihr jetzt die Mistgabeln rausholt, hear me out: Je länger die Musikkarriere der gebürtigen Tschechin andauert, desto deutlicher ist da wirklich so etwas wie eine Progression erkennbar. Natürlich ist das immer noch weit davon entfernt, auch nur annähernd das Rad neu zu erfinden, aber auf ordentlicher Produktion und mit geklautem Womp Womp-Flow klingt ihr teils juveniler Dirty-Talk ziemlich ordentlich.
Auch wenn es hier und da stimmlich und lyrisch noch etwas hakt, scheint Katja mittlerweile ihre Stimme gefunden zu haben. Mit Songs wie "Pussy Power" versucht sie einfach nur die Attitüde und den Sound von Rapperinnen wie Cardi B oder Megan Thee Stallion möglichst originalgetreu für den deutschen Raum zu reproduzieren, und das gelingt ihr erstaunlich gut. Die Schlager-Anleihen und knödeligen Bumms-Beats ihres Debüts hat sie gegen kompetente Trap-Produktion eingetauscht, die bewussten ironischen Überhöhungen sind geblieben. Wenn dann noch so ein hochwertig produziertes Video und grandiose One-Liner wie "Ich hab im Monat mehr Orgasmen als die deutschen Rapper Streams" vom Laster fallen, gibt es wirklich wenig zu beanstanden.
Der Song ist die zweite Single und gleichzeitig der Titeltrack von Katjas drittem Album "Pussy Power", dass am 4. Februar 2022 erscheint. Und wisst ihr was? Ich bin tatsächlich ein klein wenig gehyped. So, jetzt dürft ihr die Mistgabeln rausholen.
2 Kommentare
kein klick für so einen drekkk
Wenn es halt reicht, irgendwas Amerikanisches halbwegs gut zu kopieren und sich damit von "abgrundtiefst schlecht" auf "abgrundtief schlecht" zu verbessern, damit deutsche Kritiker sich positiv äußern, dann zeigt das nur, dass das Genre einfach komplett kaputt ist. Maximaler Schmutz bleibt maximaler Schmutz.